Steigende Energiekosten sorgen für weniger Buchungen in SH
Während die Buchungslage in Schleswig-Holstein im Frühjahr noch vielversprechend aussah, zeichnet der Herbst ein anderes Bild. Ein Grund dafür sind laut Tourismusagentur die hohen Energiekosten - die einige Betriebe an ihre Gäste weitergeben.
Die Herbstferien in Schleswig-Holstein sind zwar schon zur Hälfte um, viele weitere Bundesländer starten aber erst in den kommenden Tagen in die Ferien. Normalerweise gibt es zu dieser Zeit viele Reservierungen bei Hotels und Restaurants im Norden. Doch die steigenden Energiepreise wirken sich auch auf das Buchungsverhalten der Gäste aus: Beliebte Urlaubsorte sind nach Angaben der Tourismusagentur Schleswig-Holstein nach wie vor gut gefragt - aber auch hier würden die Betriebe die Zurückhaltung der Gäste spüren.
Einige Hotels im Land fordern Energiezuschlag
Während die Buchungslage im Sommer wieder auf dem Niveau von vor Corona gewesen sei, stelle man nun eine größere Sparsamkeit der Gäste fest, so eine Sprecherin der Tourismusagentur. Manch ein Betrieb melde einen Buchungsrückgang im Vergleich zum Vorjahr von 20 bis 30 Prozent, so zum Beispiel das Wellness-Hotel "Küstenperle" in Büsum (Kreis Dithmarschen). Für die Hotels und Restaurants kommen neben den bereits angestiegenen Lebensmittelkosten auch die höheren Kosten für Heizung (Öl oder Gas) und Strom (Licht und Kochenergie) hinzu. Einige Betriebe im Land verlangen daher einen Energiezuschlag von ihren Gästen, sagt Stefan Scholtis vom Hotel- und Gaststättenverband.
Erst Fachkräftemangel, jetzt Energiekrise
Die gestiegenen Kosten sind ein weiterer Rückschlag für den Tourismus in Schleswig-Holstein. Zuvor bemängelten nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) bereits viele Betriebe das Fehlen von Fachpersonal. Mögliche Gründe dafür seien neben den Arbeitszeiten im Tourismus, dass sich viele, die einmal im Gastgewerbe beschäftigt waren, während der Corona-Pandemie einen anderen Job gesucht hätten, so der Dehoga.