Stammzellenspende: Letzte Chance für 18-Jährigen aus Wedel
Ein 18-Jähriger aus dem Kreis Pinneberg hofft auf einen geeigneten Stammzellenspender. Der junge Mann hat Blutkrebs. Corona erschwert die dringende Suche nach einem lebensrettenden Spender allerdings.
Seit drei Jahren ist für Familie Tokmak aus Wedel (Kreis Pinneberg) alles anders. Im Jahr 2019 bekommt der Sohn Seymen völlig überraschend die Diagnose Blutkrebs. Das war im Türkei-Urlaub, erinnert sich Mutter Nazan Tokmak. Damals hätte ihr Sohn zunächst starkes Nasenbluten gehabt. "Dann sind wir zum Arzt, haben Blut abgegeben und der Arzt meinte, der darf sich nicht mehr fünf Meter entfernen, so schlimm sind seine Werte", erzählt die Mutter.
Der Blutkrebs kam zurück
Seyman kämpft und besiegt den Krebs zunächst nach einer Chemotherapie. Doch Anfang dieses Jahres kommt die Krankheit zurück. Der junge Mann braucht jetzt dringend eine Stammzellenspende. Die Familie sucht nach einem geeigneten genetischen Zwilling - und zwar online. Weil öffentliche Registrierungsaktionen wegen Corona aktuell monatelangen Vorlauf brauchen. Diese Zeit hat die Familie aber nicht. "Die Zeit ist kurz. Es ist jetzt angesagt und nicht nächstes Jahr", sagt Mutter Nazan Tokmak.
Ihr Sohn ist inzwischen sehr angeschlagen, selbst einfache Krankheitserreger können ihm gefährlich werden. Die Mutter führt deshalb im Wintergarten vor, wie sie nach Spenderinnen und Spendern sucht. Sie zeigt Plakate und T-Shirts, die sie mit Freunden verteilt. "Je mehr Registrierungen da sind, umso mehr Möglichkeiten haben Leute, die das brauchen." Für die Registrierung brauche es nur ein Stäbchen im Mund - ähnlich wie bei einem Corona-Test.
Hoffen auf den passenden Spender
Ihr Handy hat Nazan Tokmak seit Monaten laut gestellt, falls es einen Treffer in der Spender-Datenbank gibt. Dann wird sie mit ihrem Sohn zur Stammzelltransplantation direkt ins Krankenhaus fahren. "Damit wir nicht nur mit Komma leben, sondern auch mal einen Punkt machen können." Am Sonntag wird Seymen 19 Jahre alt. Seine Mutter hofft, dass sich bis dahin noch möglichst viele Menschen neu als Spender registrieren lassen.
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