Softwarefehler am NOK: Auch große Schiffe dürfen wieder einschleusen
Auch die großen Schiffe dürfen jetzt wieder in den Nord-Ostsee-Kanal einschleusen. Das Softwareproblem ist aber noch nicht behoben.
Nachdem ein Softwareproblem am Sonntag den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) zeitweise ganz lahmgelegt hatte, dürfen nun auch große Schiffe wieder in den Kanal einschleusen. Der Fehler im Computersystem wurde allerdings noch nicht gefunden. Die Schiffe werden mithilfe eines Backup-Systems gesteuert.
System hochzufahren dauerte länger
Dass das Backup-System erst einen Tag nach dem Vorfall greift und Frachter mit mehr als 130 Metern Länge so lange vor den Schleusen in Kiel und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) warten mussten, erklärt Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA), so: "Dieses Backup-System hochzufahren und die Schnittstellen abzustimmen hat eine ganze Zeit gedauert."
WSA: Kein Hacker-Angriff
Fachfirmen arbeiteten weiter daran, den Fehler im System zu finden, so der WSA-Leiter. Einen Hacker-Angriff schließt das WSA aus. Vielmehr soll es Probleme an zwei Software-Schnittstellen gegeben haben.
Große Schiffe müssen in Weichen warten
Die neue Software war erst eine Woche zuvor eingeführt worden. Mithilfe des Computer-Programms werden die Schiffe im Kanal gesteuert, denn Schiffe ab einer bestimmten Größe dürfen sich auf dem NOK nicht direkt begegnen. Wenn sie aneinander vorbeifahren wollen, muss ein Schiff in einer sogenannten Weiche warten, bis das andere vorüber ist.
Ausschleusen war immer möglich
Zunächst durften am Sonntagnachmittag nur kleinere Schiffe bis 130 Metern Länge wieder die Schleusen passieren. Diese Schiffe fahren auf Sicht und mit Radar und sind nicht auf die fehlerhafte Software angewiesen. Das Ausschleusen war die ganze Zeit weiter möglich.
