Seehundstation Friedrichskoog: "Tüti" erholt sich gut
Die Seehündin "Tüti", die ein Mann auf Neuwerk gefunden und in einer Plastiktüte nach Friedrichskoog gebracht hatte, ist in den Aufzuchtsbereich der Seehundstation umgezogen.
Vor etwa drei Wochen hatte ein Mann auf der zu Hamburg gehörenden Insel Neuwerk vor Cuxhaven einen verlassenen jungen Seehund gefunden. Anstatt - wie man es machen sollte - die Behörden vor Ort zu informieren, brachte er den Heuler mit Zug und Auto zur Seehundstation Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) - in einer Plastiktüte. Daher hat das weibliche Tier auch seinen Spitznamen "Tüti".
"Tüti" mit zehn Kilo in größere Gruppe

Experten hatten die Aktion des Mannes kritisiert, da Seehunde dehydrieren, wenn sie zu lange nicht im Wasser sind. Bei ihrer Ankunft war "Tütis" Zustand kritisch. Nach drei Wochen in der Obhut der Tierpfleger in Dithmarschen stabiliserte sie sich aber. "Tüti" wiegt jetzt zehn Kilogramm. Genug, um am Freitag mit ihrem Freund "Eddie" in eine größere Gruppe im Aufzuchtbereich umzuziehen.
Heuler muss noch viel lernen
Nach Angaben der Seehundaufzuchtstation sei damit eine erste Hürde geschafft. Als nächstes muss sie lernen, Fische selbstständig zu fressen und weiter etwas auf die Rippen bekommen. Bis zur Auswilderung muss die Waage mindestens 25 Kilogramm anzeigen.
Was tun, wenn man einen Heuler findet?
Da die Geburtensaison im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer noch im vollen Gange ist, appellieren die Mitarbeiter der Seehundstation an Touristen und Einheimische, es dem Mann auf Neuwerk nicht nachzumachen. Denn, wenn man einen Heuler findet, gilt:
- Seehund nicht anfassen
- Hunde fernhalten und weiten Abstand einhalten
- Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei verständigen.
