So reagiert die Politik in SH auf den SPD-Wahlsieg im Saarland
Nach der Landtagswahl im Saarland haben sich die Politiker in Schleswig-Holstein zum Sieg der SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger geäußert.
Die Nord-SPD ist erfreut vom guten Ergebnis Anke Rehlingers. "Sie wird die vierte sozialdemokratische Ministerpräsidentin werden. Künftig führen wir acht von 16 Landesregierungen", sagte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli. Thomas Losse-Müller, SPD-Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein, sagte laut Mitteilung: "Wenn wir als SPD gemeinsam kämpfen, gewinnen wir Wahlen. Das war 2021 so und das wird dieses Jahr in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auch so sein."
Das starke Abschneiden der Saar-SPD gebe auch der SPD in Schleswig-Holstein Rückenwind für den Wahlkampf in den nächsten sechs Wochen. Ein Amtsbonus garantiere nicht die Wiederwahl, das Rennen in den Ländern sei offen, so der Herausforderer von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Koch: Landtagswahlen entkoppeln sich vom Bundestrend
Der stellvertretende CDU-Landeschef Tobias Koch erkennt in dem Ergebnis der Saarlandwahl die Tendenz, dass sich Landtagswahlen vom Bundestrend entkoppeln. Anke Rehlinger sei der Wahlsieg mit ihren hohen persönlichen Zustimmungswerten und ihrem Amtsbonus als Wirtschaftsministerin gelungen, sagte Koch laut Mitteilung. Das schwache Abschneiden der Grünen und der Absturz der Linken hätten diesen Erfolg gestützt.
Regis: Es kommt auf jede Stimme an
Zum sehr knappen Scheitern der Grünen schreibt Schleswig-Holsteins Landeschef Steffen Regis auf Twitter, die Wahl im Saarland zeige, dass es auf jede einzelne Stimme ankomme. Die Grünen-Spitzenkandidatinnen, Monika Heinold und Aminata Touré hatten Rehlinger am Sonntagabend gratuliert - und da noch die Hoffnung gehabt, dass die Grünen im Landtag dabei sein würden.
FDP und AfD in Schleswig-Holstein sind überzeugt, dass die Aussagekraft des Wahlergebnisses im Saarland für Schleswig-Holstein begrenzt ist, weil die Parteien in Schleswig-Holstein ganz andere Zustimmungswerte hätten. Der Landessprecher der Linken, Oleg Gussew, spricht von einem Desaster für seine Partei. Das ist ihm zufolge aber auf hausgemachte Probleme im Saarland zurückzuführen.
SPD siegt deutlich
Die SPD hat bei Landtagswahl im Saarland laut vorläufigem Endergebnis 43,5 Prozent der Stimmen erreicht, kommt auf 29 der 51 Sitze im Landtag und ist somit nicht auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die CDU des bisherigen Ministerpräsidenten Tobias Hans stürzte auf 28,5 Prozent ab, nachdem sie vor fünf Jahren noch 40,7 Prozent geholt hatte. Neben SPD und CDU gelang nur noch der AfD mit 5,7 Prozent der Einzug in den Landtag; FDP und Grüne schafften dies ebenso wenig wie die Linke, die mit 2,6 Prozent nur noch etwa ein Fünftel der Wählerschaft von 2017 (12,8) mobilisieren konnte. Die Partei hatte sich an der Saar schwere Querelen geleistet - bis hin zum Austritt ihres Ex-Bundesvorsitzenden Oskar Lafontaine.
Im Norden: CDU vor SPD
Nach der letzten Umfrage vom infratest dimap, die der NDR in Auftrag gab, holt die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP gute Zustimmungswerte. Ministerpräsident Günther ist bei den Befragten sehr beliebt. Den Umfragen zufolge ist SPD-Herausforderer Losse-Müller einer großen Mehrheit im Land noch unbekannt. Die jüngste Umfrage sieht die CDU bei 33 Prozent, SPD und Grüne bei jeweils 20.
