Plastikteilchen in der Schlei bereiten Probleme
Plastikfetzen liegen am Schleiufer östlich von Schleswig im Schilf. Seit zwei Jahren ist der Umweltbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg das Problem bekannt. Jetzt ist der Verursacher gefunden: Die kleinen Kunststoffteilchen sind aus der Kläranlage in Schleswig in die Schlei gelangt. In der Kläranlage werden regelmäßig auch Essensreste mit entsorgt. Es seien besorgniserregend große Mengen kleinster Kunststoffteilchen im Gewässer gefunden worden, sagte Fachbereichsleiter Thorsten Roos am Montag. Das Klärwerk habe wegen eines mehrere Meter dicken Sandfilters, der eigentlich alle Feststoffe rausfiltern soll, lange Zeit niemand für den möglichen Verursacher gehalten. Zudem sei die Qualität des Wassers hervorragend, das aus der Kläranlage in die Schlei geleitet werde.
Problem für Fischerei?
Die Kunststoffreste stammen vermutlich aus zerkleinerten Speiseresten, die dem Faulschlamm zugeführt wurden. Dieser wird später zur Energiegewinnung genutzt. Der Zulieferer der Speisereste habe vermutlich Kunststoffverpackungen mitgeschreddert, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Schoofs. Die Zufuhr von Speiseresten zum Faulschlamm sei daher eingestellt worden. Zudem hätten die Stadtwerke das Filtrationssystem verbessert sowie eine Art Ölsperre vor den Auslauf in die Schlei gesetzt.
Menge ist ungewiss
Die Plastikpartikel zersetzen sich in der Schlei in immer kleinere Teile. Nach Angaben von Fachbereichsleiter Roos können sie deshalb langfristig zu einem Problem für die Fischerei werden. "Wenn wir der Schlei Schaden zugefügt haben, werden wir diesen auch beheben", sagte Geschäftsführer Schoofs. Man habe mit der Reinigung der betroffenen Ufergebiete bereits begonnen. Wie viel Plastik aber im Wasser ist, kann derzeit niemand abschätzen.
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