Müllberg in Norderstedt: Millionen des Landes für Entsorgung
Seit Jahren schaut Norderstedt auf den Müllberg eines abgetauchten Unternehmers. Nun kommt Bewegung in die Sache. Geld aus dem Haushalt des Landes soll die Entsorgung ab 2022 möglich machen.
Das Land Schleswig-Holstein stellt 3,8 Millionen Euro bereit, damit ein illegaler Müllberg in Norderstedt (Kreis Segeberg) entsorgt werden kann. "Wir haben gemeinsam mit der Stadt einen Weg gefunden, wie eine vollständige Räumung des Geländes erreicht werden kann", sagte Umweltstaatssekretär Tobias Goldschmidt (Grüne). Im kommenden Jahr solle mit der Räumung des Müllbergs aus Bau- und Gewerbeabfällen mit gefährlichen Asbestfasern begonnen werden. Stadt und Land hatten jahrelang darum gestritten, wer für die Entsorgung aufkommen muss.
15.000 Kubikmeter Abfall und Schutt - inklusive Asbest
Ein Containerdienst hatte vor Jahren die Genehmigung bekommen, auf dem Gelände im Gewerbegebiet Friedrichsgabe bestimmte Abfälle zwischenzulagern und zu sortieren. Der Unternehmer ist aber verschwunden. Auf dem Gelände liegen vermutlich etwa 15.000 Kubikmeter Abfall und Schutt - darunter Kunststoffe, Mineralfasern, Gipsplatten und Dachpappen. Was dort sonst noch lagert, kann niemand mit Gewissheit sagen.
Ein Gutachten hat nach Angaben des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) zwar keine akute Beeinträchtigung des Grundwassers ergeben, aber es lägen gesundheitsgefährdende Fasern offen an der Oberfläche. "Ich bin sehr erbost darüber, was uns da vor die Füße gekippt worden ist", sagte Goldschmidt.
Staatssekretär: Räumung ist nachhaltigste Lösung
Nachdem zunächst eine teilweise Räumung des Geländes geplant war, soll es nun komplett geräumt werden. "Die Situation ist rechtlich und technisch sehr kompliziert und es ist alles andere als zufriedenstellend, dass nun möglicherweise der Steuerzahler für den Schaden aufkommen muss", sagte Goldschmidt. Eine vollständige Räumung des Areals sei die sinnvollste und nachhaltigste Lösung für alle Beteiligten.
Zufriedenheit bei Norderstedts Oberbürgermeisterin
Norderstedts Oberbürgermeistern Elke Christina Roeder (SPD) sagte, "die vollständige Räumung des betroffenen Geländes war immer das Ziel". Der seit Jahren vorherrschende Zustand sei insbesondere wegen des Schutzes der Umwelt und der umliegenden Betriebe nicht dauerhaft hinnehmbar gewesen.
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