Umbuchungen wegen Lufthansa-Streik: Reisebüros im Stress
Wegen des Streiks des Bodenpersonals, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hat, sind am Mittwoch 18 Flüge von Hamburg nach Frankfurt und München ausgefallen. Das spürten auch einige Reisebüros in Schleswig-Holstein.
Die Streiks wirken sich auch auf die Reisebüros in Schleswig-Holstein aus, die mit Lufthansa zusammen arbeiten. "Wir sind alle gerade am routieren und versuchen, die Kunden, die bei uns ihre Geschäftsreise gebucht haben, umzubuchen, auf die Bahn weiterzuleiten, die Tickets zu stornieren", sagt Irem Barth von Biehl Buisiness Travel Itzehoe am Mittwoch auf NDR Schleswig-Holstein Anfrage. Vor allem Geschäftsreisende seien von den Ausfällen betroffen.
Auch Claudia Olrogge vom Reisebüro Biehl in Timmendorfer Strand war am Mittwoch damit beschäftigt, Mietwagen zu organisieren oder Ersatzflüge zu buchen. Viele Umbuchungen konnten bereits am Vortag erledigt werden.
Reisebüro in Kiel: "Kunden sind Kummer gewöhnt"
Daniela Karsten vom Reisebüro Biehl in Kiel berichtet von einer großen Verwirrung. Es gebe deutlich mehr verunsicherte Kunden in der Telefonleitung als sonst, die Lufthansa-Reisen umbuchen oder stornieren wollten. Viele Menschen zögerten nun, Flüge mit Lufthansa zu buchen. Die Kunden seien Kummer gewöhnt, erzählt Claudia Olrogge. "Es gibt aber viel Unverständnis, warum das jetzt ausgerechnet zur Ferienzeit sein muss", sagt Irem Barth.
Sie berichtet auch von Frustration unter ihren Kolleginnen: "Wir sind ja immer diejenigen, die das ausbaden müssen. Das macht keinen Spaß mehr. Und wir haben jetzt gefühlt jeden Monat mit ein oder zwei Streiks zu tun." Dennoch: "Wir nehmen diese Herausforderung jeden Tag an."
Lufthansa und ver.di verhandeln
Hintergrund des Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen. Lufthansa und ver.di haben bislang in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3.und 4. August in Frankfurt vereinbart.
Die Lufthansa hat wegen des Warnstreiks fast das gesamte Programm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen. Der Ausstand des Bodenpersonals zwingt nach Angaben des Unternehmens 678 Flüge in Frankfurt und 345 Flüge in München an den Boden. Betroffen sind bundesweit rund 144.000 Fluggäste - mitten in der Ferienzeit. Sie konnten nicht alle umgebucht werden, weil in den folgenden Tagen die Flieger bereits ausgebucht sind. Die Warnstreiks des Bodenpersonals begannen am Mittwochmorgen und sollen bis Donnerstag um 6.00 Uhr dauern.