Kaum Grippefälle in Schleswig-Holstein - große Welle im Winter?
Die Zahl der Grippeerkrankungen ist in Schleswig-Holstein in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt drastisch gesunken. Die AOK Nordwest rechnet aber wieder mit einer starken Zunahme im kommenden Winter.
Die Grippe hat im vergangenen Winter kaum eine Rolle in Schleswig-Holstein gespielt. Laut Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden in der Zeit von Oktober 2021 bis April 2022 nur 214 Infektionen registriert. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 seien die Grippe-Fallzahlen zeitgleich mit dem Lockdown im März schlagartig auf nur acht Fälle gesunken. 2019 gab es 4.359 bestätigte Grippe-Infektionen und 27 Todesfälle in einer Saison. 2018 war die Zahl fast doppelt so hoch, 8.818 Erkrankungen und 44 Todesfälle.
Krankenkasse befürwortet Impfungen
Nach Einschätzungen der AOK Nordwest ist eine große Grippewelle wegen Abstands- und Hygieneregeln sowie Kita- und Schulschließungen ausgeblieben. Experten der Krankenkasse gehen allerdings davon aus, dass sich die Grippe im kommenden Winter wieder stärker durchsetzen könnte, falls das gesellschaftliche Leben ohne Coronabeschränkungen fortgeführt wird. Verantwortliche der Krankenkasse plädieren deshalb dafür, vom kommenden Herbst an Grippeschutzimpfung in Apotheken die Regelversorgung aufzunehmen.
