Illegaler Müllberg: Stadt Norderstedt ersteigert Grundstück
Seit Jahren türmen sich 15.000 Kubikmeter Abfall auf einem Grundstück in Norderstedt. Die Stadt hat das Grundstück jetzt zwangsersteigert. Damit rückt die Räumung einen Schritt näher.
Asbest, Dämmwolle und andere Schadstoffe: Im Norderstedter Stadtteil Friedrichsgabe (Kreis Segeberg) ist ein regelrechter Müllberg entstanden. Der ehemalige Betreiber der Deponie, der dort jahrelang illegal Abfälle angesammelt haben soll, entzieht sich der Verantwortung. Gegen ihn läuft bei der Staatsanwaltschaft Kiel ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Umgangs mit Abfällen.
Jahrelang stritten die Stadt Norderstedt und das Land über ein Verfahren, um den Müllberg zu beseitigen. Sie vereinbarten, dass die Stadt das Grundstück ersteigert und im Anschluss wieder verkauft. Von dem Erlös, so der Plan, soll die Räumung zumindest teilweise finanziert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf schätzungsweise 3,8 Millionen Euro.
Auch ein zweiter Interessent wollte das Grundstück ersteigern
Nun ist die Stadt ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen. Bei einer Zwangsversteigerung im Amtsgericht Norderstedt erhielt sie den Zuschlag für das Grundstück - zum Preis von genau 2.384,18 Euro. Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, die persönlich im Gerichtssaal vor Ort war, freute sich: "Das ist ein guter Tag für Norderstedt."
Dabei war zuvor unklar gewesen, ob die Stadt das Problem-Grundstück erfolgreich ersteigern würde. Denn bei einem Termin vor zwei Wochen war überraschend ein zweiter Interessent im Gerichtssaal aufgetaucht - und hatte ein höheres Gebot als die Stadt abgegeben. Das Gericht wies sein Gebot aber als ungültig zurück, weil er sich nicht ausweisen konnte.
Oberbürgermeisterin: "Die Zeit des Wartens ist jetzt vorbei"
Der Interessent hat nun zwei Wochen Zeit, um Einspruch gegen die Entscheidung des Gerichts einzulegen. Die Norderstedter Oberbürgermeisterin ist aber überzeugt, dass das Gericht an seinem Beschluss festhalten wird - und die Stadt das Grundstück damit erfolgreich ersteigert hat.
"Ich hoffe, dass die Räumung jetzt in den kommenden Wochen oder Monaten beginnen kann", sagte Roeder dem NDR. Zunächst müsse das Land die Ausschreibungen dafür veröffentlichen, dann könne es losgehen. "Die Zeit des Wartens ist jetzt vorbei."
