Gesundheitsminister Garg verteidigt Corona-Regeln in Kitas
Es fehlen Informationen, die Teststrategie ist nicht umfassend genug - auf diese Kritik der Gewerkschaft GEW und von Kita-Trägern hat Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Donnerstag reagiert. Er verteidigte im Sozialausschuss das Vorgehen seines Ministeriums.
Der Gesundheits-und Sozialminister des Landes sprach im Sozialausschuss des Landtages über den Stand der Dinge in Sachen Kitas. Als Entgegnung auf die Kritik von Eltern, Trägern und Gewerkschaft zählte Garg zunächst auf, welche Regelungen es seit Herbst 2020 in den Kitas gibt. Angefangen bei der Empfehlung des Landesjugendamtes, Kita-Gruppen nicht zu durchmischen. Seit August vergangenen Jahres gibt es außerdem Testangebote für Eltern und Kinder, für die das Land laut Garg bislang 5,5 Millionen Tests zur Verfügung gestellt hat. Außerdem sei Ende vergangenen Jahres eine Testpflicht für die Mitarbeiter eingeführt worden, und zuletzt sei die Test-Frequenz noch einmal erhöht worden.
Garg: Es gab Transparenz
Garg betonte im Sozialausschuss, dass Träger und Eltern vom Landesjugendamt informiert worden sind: Es habe ein hohes Maß an Transparenz und Orientierung gegeben. Die SPD entgegnete. Das Empfinden der Eltern sei anders. Um einen besseren Informationsaustausch zu ermöglichen, forderte unter anderem die AWO-Sprecherin Kathrin Mansfeld in der vergangenen Woche, dass es in allen Regionen eine direkte Hotline zu den zuständigen Ämtern geben müsse.
Garg gegen Lolli-Tests
Einige Eltern und auch die Opposition würden sich wünschen, dass Kinder mit Lolli-Test statt mit einem Nasenabstrich getestet werden. Für Garg keine Option: Die Daten zu den Lolli-Tests geben aus seiner Sicht keinen Aufschluss darüber, dass sie in der entsprechenden Altersgruppe auch funktionieren. Der Gesundheitsminister sagte wörtlich: "Die sind de facto nutzlos." Auch die Forderung nach PCR-Tests für Kinder sei logistisch nicht machbar und würde auch die Laborkapazitäten erschöpfen. Von der SPD kam der Einwand, dass das aber in Nordrhein-Westfalen so gemacht werde. Da sind es laut Garg aber nur einzelne Kommunen, die das umsetzen - nicht das ganze Land.
Gesundheitsämter entscheiden bei Verdacht von Fall zu Fall
Was passiert in den Kitas konkret, wenn sich ein Kind oder eine Erzieherin, ein Erzieher ansteckt? Nach Angaben des Ministeriums entscheiden die Gesundheitsämter je nach Einzelfall - nach der Symptomatik der infizierten Person. Hat er oder sie eine Maske getragen? Wie waren die Abstände zu Kontaktpersonen? Wurde auch Sport getrieben, gesungen, gemeinsam gegessen? Und schließlich spielt bei der Risikobewertung auch das Lebensalter eine Rolle. Dann entscheidet das zuständige Gesundheitsamt, wer alles in Quarantäne muss und ordnet die Isolierung der infizierten Person an. Außerdem stellt das Gesundheitsamt der Kita-Leitung Informationen zur Verfügung, die informiert dann per Elternbrief anonym über den Infektionsfall und fordert dazu auf, Vorsicht walten und sich beim Auftreten von Symptomen testen zu lassen.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Coronavirus
