Eine Hand wirft einen Zettel in einen Schlitz. © picture alliance / dpa Foto: Uwe Anspach

Gemeinden haben über fünf Bürgerentscheide abgestimmt

Stand: 09.05.2022 09:08 Uhr

Neben der Landtagswahl haben am Sonntag die Wahlberechtigten in fünf Gemeinden Schleswig-Holsteins zeitgleich auch in einem Bürgerentscheid abgestimmt. So fielen die Ergebnisse aus.

Schashagen: Bürger entscheiden gegen das Familien-Hotel

In der Gemeinde Schashagen (Kreis Ostholstein) stand der Bürgerentscheid über das strittige 30-Millionen-Euro-Projekt "Familotel in Bliesdorf" an. Rund 1.800 Bürgerinnen und Bürger entschieden darüber, ob das Projekt realisiert werden sollte. Die Wähler entschieden sich denkbar knapp gegen das Projekt. Laut Bürgermeister Rainer Holtz (CDU) stimmten 511 Wähler gegen das 30-Millionen-Euro-Projekt, 500 dafür. Kritiker hatten im Vorfeld bemängelt, dass der Hotel-Neubau zu groß für das kleine Bliesdorf sei. Mit dem Votum darf das geplante Hotel mit Pool, Skybar und Ostsee-Blick jetzt vorerst nicht weiter geplant und gebaut werden. Der Bürgerentscheid ist für zwei Jahre bindend.

Tating entscheidet sich für neuen Solarpark

Tating (Kreis Nordfriesland) entscheidet sich für ein neues Solarfeld: Dort darf eine 6,5 Hektar große Anlage nach Angaben von Bürgermeister Hans Jacob Peters (CDU) errichtet werden. Die Bürgerinnen und Bürger sprachen sich mit 55 Prozent der Stimmen für den Bau aus. Peters rechnet mit einem Baubeginn im kommenden Jahr.

Bokhorst lehnt Solarfeld und Neubaugebiet ab

In Bokhorst (Kreis Steinburg) haben die Wähler in Bürgerentscheiden über zwei Projekte abgestimmt. Sie sollten über den Bau eines Solarfeldes von 5,5 Hektar und ein Neubaugebiet für sieben Einfamilienhäuser entscheiden. Beide Projekte wurden abgelehnt. Laut Bürgermeisterin Sigrun Menge (GWB) stimmten 55 Prozent gegen den Solarpark und 61 Prozent gegen das Neubaugebiet. Damit finden für beide Projekte keine weiteren Planungen mehr statt.

Uetersen: Bürgerentscheid sagt "Nein" zur Wohnbebauung

In der Stadt Uetersen (Kreis Pinneberg) entschieden Wahlberechtigte auch über die Zukunft einer Feuchtwiese an der Kleinen Twiete. Dort plante das Bauunternehmen Bonava mit Unterstützung der Stadt eine Bebauung mit Wohnungen. Eine Bürgerinitiative hatte deswegen den Bürgerentscheid zum Bürgerbegehren "Lebenswertes Uetersen" durchgesetzt. Mit Erfolg: 69,2 Prozent der Wahlberechtigten stimmten gegen eine Umwandlung der Wiese in Bauland.

Reinbek: Bürgerentscheid über Bebauung Holzvogtland

Alle wahlberechtigten Reinbeker (Kreis Stormarn) konnten in einem Bürgerentscheid über die Bebauung des Holzvogtlandes zwischen Alt-Reinbek und Schönningstedt abstimmen. Die 40 Hektar große Grünfläche wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Die Bürgerinitiative Holzvogtland wollte eine Bebauung der Ackerfläche verhindern. SPD, CDU und Forum 21 möchten auf einem kleinen Teil des Areals, dem sogenannten Stahmers Acker, neuen Wohnraum schaffen. Geplant ist auch der Bau von Sozialwohnungen. Gegen eine Bebauung sind die Grünen und die FDP. Auch hier hatte der Bürgerentscheid Erfolg: Fast 74 Prozent der Stimmberechtigten haben sich nach Angaben eines Stadtsprechers für die Forderung der Bürgerinitiative ausgesprochen - und damit gegen die Bebauung des Holzvogtlandes.

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Dieses Thema im Programm:

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