Geflüchtete im Kreis Segeberg warten auf Registrierung
Nach NDR Recherchen müssen Geflüchtete oft monatelang warten, bis sie sich registrieren lassen können. Ein Grund: Es gibt zu wenige Geräte, um biometrische Daten erfassen zu können.
Mehr als 32.000 ukrainische Geflüchtete haben seit Beginn des Krieges in Schleswig-Holstein Schutz gesucht. Sie sind bei Verwandten, Gastfamilien oder in Flüchtlingsunterkünften untergekommen. Nach der Ankunft steht zunächst der Gang zum Amt an, um sich offiziell als Schutzsuchender oder Schutzsuchende registrieren zu lassen. Die Registrierung dauert nach Recherchen von NDR Schleswig-Holstein jedoch oft monatelang.
Technik störanfällig, Personal nicht ausgebildet
Die Registrierungskarte sieht aus wie ein Personalausweis. Ohne sie ist es nur schwer möglich, eine Wohnung zu finden, Integrationskurse zu machen oder zu arbeiten. In vielen Fällen dauert es allerdings Monate, bis die Menschen aus der Ukraine diese Karte bekommen. Eigentlich sind die Landkreise für die Registrierung der Geflüchteten verantwortlich, aber dort mangelt es offenbar an Personal und Technik. Daher lässt sich ein Großteil der Geflüchteten in der Landesunterkunft in Bad Segeberg registrieren. Um biometrische Daten wie Fingerabdrücke erfassen zu können, stehen in der Landesunterkunft vier Geräte zur Verfügung. Damit können am Tag jedoch gerade einmal die Daten von einhundert Geflüchteten erfasst werden - bei mehr als 32.000 Geflüchteten aus der Urkaine. Das Verfahren ist aufwendig, es dauert bis zu 90 Minuten.
Nächste Registrierungstermine frühestens im August
Mehr Geräte sollen trotzdem erst einmal nicht angeschafft werden, sagt Wolfgang Kossert vom Landesamt für Zuwanderung und Geflüchtete. "Das würde uns aktuell nicht helfen, uns fehlt es an Personal, das die Geräte betreiben könnte - auch Dolmetscher fehlen." Den Geflüchteten bleibt erst einmal nichts weiter, als zu warten. Für sie gibt es wohl frühestens im August die nächsten Registrierungstermine.
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