Fortbestand der Sprach-Kitas im Land gefährdet
Die Diakonie und der Verband evangelischer Kindertageseinrichtungen (VEK) in Schleswig-Holstein sehen den Fortbestand der Sprach-Kitas im Land als gefährdet an. Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht ein Ende der Förderung zum kommenden Jahresende vor.
Im Land gibt es aktuell 219 Sprach-Kitas, in denen mehr als 16.500 Kinder betreut werden. Bundesweit ist jede achte Kita eine Sprach-Kita, für die eine zusätzliche Fachkraft zur sprachlichen Förderung in den Einrichtungen finanziert wird. Diese Fachkräfte könnten nach den geplanten Budgetkürzungen möglicherweise nicht weiter beschäftigt werden. Neben den Zuschüssen für das Personal erhalten die Kita-Träger Geld für Material und Aktionen.
VEK: Unterstützung muss bleiben
Ein Schwerpunkt des Programms ist beispielsweise die Medienpädagogik. Dort lernen Kinder unter anderem, wie ein Film gedreht wird. Es geht dabei ums Sprechen und Tun. Der VEK-Geschäftsführer Markus Potten fordert das Bundesfamilienministerium und das Sozialministerium in Schleswig-Holstein auf, diese Kitas zu unterstützen und das Auslaufen der Förderung gegebenenfalls abzufedern.
Sprachanreize für Kinder schaffen
In den Sprach-Kitas geht es darum, Sprachanreize für die Kinder zu schaffen. Besonders Kinder mit Migrations-oder mit Fluchthintergrund profitieren von der speziellen Förderung. Der FDP- Landtagsabgeordnete Heiner Garg unterstreicht die Bedeutung der Sprach-Kitas für Kinder mit Migrationshintergrund: “Wer an dieser Stelle spart, verlagert nicht nur die Probleme in die Zukunft, sondern schadet auch der Zukunft junger Menschen, die wir dringend brauchen.”
Gegen das Auslaufen des Programms regt sich inzwischen deutlicher Widerstand. So stimmte der Bundesrat am vergangenen Freitag einstimmig gegen das Ende. Zur Rettung der Sprach-Kitas wurde eine bundesweite Petition gestartet. 50.000 Unterschriften wären nötig gewesen, um vor dem Petitionsausschuss des Bundes gehört zu werden, diese Anzahl konnte bereits erreicht werden.