Gruppenfoto, von links: Svana Klöpper, Romina Lempfert, Inga Schöllermann, Janice Ketsche, Sonja und Ulrich Meyer.

Die neue Hundestaffel der DLRG Burg

Stand: 10.05.2022 11:35 Uhr

Zwei- bis dreimal pro Woche trainiert Sonja Meyer die acht zukünftigen Rettungshunde an Land und auf dem Boot. Nach zwei Jahren sollen sie fit für die Wasserortungsprüfung sein und anschließend auf dem Nord-Ostsee-Kanal eingesetzt werden.

von Jonas Salto

Am Ende der Ausbildung sollen die Hunde an insgesamt drei Prüfungen teilnehmen, darunter die Flächen- und Mantrailing-Prüfung. Dabei konzentriert sich Sonja Meyer jedoch erst einmal auf die Wasserortungsprüfung. Denn bis jetzt gibt es für den Nord-Ostsee-Kanal noch keine Hunde, die ertrunkene Menschen von einem Boot aus aufspüren können. Bisher mussten das immer Taucher erledigen. Sie sind oft Stunden damit beschäftigt, vermisste Personen unter Wasser zu suchen. Die neuen Hunde können die Taucher dann entlasten. Sie sollen vom Bootsrand aus schnüffeln und dann auslösen, sobald sie den Menschen unter Wasser gerochen haben. Dann können die Taucher an der entsprechenden Stelle die Leiche bergen.

Training mit menschlichen Blutproben

Eine Hand hält einen der Geruchsträger mit einer Mullbinde voll Blut in einem Reagenzglas mit Schraubverschluss.
Als Gruchsträger verwendet die Trainerin Mullbinden mit Blut der Kolleginnen und Kollegen. Für den erhöhten Schwierigkeitsgrad wird das Ganze in einer Dose versteckt.

Für die Suche sollen die Rettungskräfte keinen persönlichen Gegenstand der ertrunkenen Person benötigen. Die Hunde werden dahingehend trainiert, dass sie anschlagen, sobald sie menschliches Blut gerochen haben. Dafür entnehmen sich die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG) immer mal wieder selbst Blut und lassen es auf eine Mullbinde fließen. Diese kommt dann in kleine Plastikdosen, die Sonja Meyer beim Training versteckt.

Erst an Land schnüffeln, dann auf dem Wasser

Wasserrettungsboot mit zwei Personen in Uniform an Board schwimmt auf dem Wasser.
Ehe die Hunde mit den Mitarbeitenden der DLRG an Bord des Wasserrettungsboots dürfen, müssen sie sich erst einmal auf dem Land beweisen und an die Schwimmweste gewöhnen.

Bevor die Hunde mit dem Boot über das Wasser gefahren werden und von dort aus die Geruchsträger erkennen sollen, geht es in der Ausbildung erst einmal um die Suche an Land. Sobald sie in der Fläche zuverlässig die Geruchsproben finden, werden sie an das Boot gewöhnt. Die Hunde müssen den wackeligen Untergrund und das Tragen einer Schwimmweste kennenlernen. Denn nicht alle Hunde sind auch gleichzeitig gute Schwimmer.

DLRG Burg sucht noch Helferinnen und Helfer

Im Moment bildet Sonja Meyer zusammen mit den jeweiligen Besitzerinnen und Besitzern acht Hunde aus. Wer mit seinem Hund dazustoßen möchte, ist herzlich willkommen. Aber auch, wer vielleicht keine Zeit für einen Hund hat und trotzdem ein paar Mal die Woche mit Hunden arbeiten möchte, kann sich jederzeit bei der DLRG in Burg melden.

Die "BRH - Rettungshundestaffel Schleswig-Holstein Ost" bildet bereits seit 2005 Wasserortungshunde aus. Sie können im Moment jedoch keine neuen Hunde mehr für die Ausbildung aufnehmen, weil bereits so viele im Training sind.

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10.05.2022 11:35 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrages ist uns ein Fehler unterlaufen. Die Rettungshundestaffel der DLRG Burg wurde als einzigartig in Schleswig-Holstein bezeichnet, aber auch andernorts werden bereits Hunde entsprechend ausgebildet. Die Redaktion bittet für diesen Fehler um Entschuldigung.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Schleswig-Holstein Magazin | 10.05.2022 | 19:30 Uhr

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