Bönningstedt: Erzieher soll fünf Kinder missbraucht haben
In einer Kita in Bönningstedt im Kreis Pinneberg soll ein Erzieher fünf Kinder sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft Itzehoe hat die Ermittlungen übernommen.
Die Eltern eines Kindes hatten laut Staatsanwaltschaft den Erzieher der Kita Zwergenhütte im Kreis Pinneberg angezeigt. Daraufhin hätten sich weitere Eltern gemeldet. Momentan besteht der Verdacht auf fünf Missbrauchsfälle. Gegen den Mann wurde ein Verfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern eingeleitet.
Bürgermeister lobt Reaktion der Kita-Leitung
Der Bürgermeister von Bönningstedt, Rolf Lammert (CDU), sagte NDR Schleswig-Holstein, der erste Verdacht sei schon vor einigen Monaten aufgekommen. Er lobte die Reaktion der Kita-Leitung: Sie arbeite eng mit der Polizei zusammen, habe die Eltern auf einem Elternabend informiert und auch den Opferverein Wendepunkt, eine Anlauf- und Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt, eingeschaltet.
Der Erzieher, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt, sei entlassen worden. Die Ermittlungen stehen laut Staatsanwaltschaft allerdings noch ganz am Anfang. Zunächst würden Eltern und Kinder befragt.
Verein Wendepunkt: Kind vermitteln, dass man es unterstützt
Der Verein Wendepunkt aus Elmshorn, der die psychologische Betreuung der Betroffenen übernommen hat, sensibilisiert Eltern, auf bestimmte Signale der eigenen Kinder zu achten, um Missbrauchsfälle zu erkennen.
Der Vorsitzende des Vereins, Dirk Jacobsen, sagte, wenn Kinder ein ungewöhnliches Verhalten zeigten oder in ihrer Entwicklung auffällig wieder einen Schritt zurück gingen, sich zum Beispiel wieder in die Hose machten, obwohl sie eigentlich schon gelernt hätten auf Toilette zu gehen, sei das ein Hinweis darauf, dass irgendetwas nicht stimme. "Wichtig ist dabei, dass es keine eineindeutigen Symptome gibt, die auf einen Missbrauch hinweisen", so Jacobsen. Wichtig sei es dann, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.
Wenn ein Kind tatsächlich von einem sexuellen Missbrauch oder Übergriff erzähle, sei es wichtig, das Gesagte erst mal stehen zu lassen und dem Kind zu vermitteln, dass man es unterstütze und bei ihm sei. Im nächsten Schritt sollten sich Betroffene Hilfe bei einer Beratungsstelle holen. Über Details soll man laut Jacobsen mit dem Kind nicht sprechen. Es bestehe die Gefahr, das Kind zu beeinflussen. Am Ende könne die Aussage des Kindes gegebenenfalls nicht mehr glaubwürdig sein.
