Antisemitismus-Beauftragter: Carstensen nicht mehr im Amt
Peter Harry Carstensen (CDU) ist nicht mehr Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Schleswig-Holstein. Das bestätigte ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein. Nun sucht das Bildungsministerium einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für das Ehrenamt.
Als die neue Landesregierung Ende Juni ihre Amtsgeschäfte aufnahm, endete Peter Harry Carstensens Amtszeit als Beauftragter für jüdisches Leben. Im Moment befinde man sich im Prozess, einen neuen Beauftragten oder eine Beauftragte für das Ehrenamt zu finden, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums - Gespräche dazu liefen bereits. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag heißt es, man verstetige und stärke die Funktion des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Wann der Posten neu besetzt wird, ist aktuell unklar.
Berührendes Ehrenamt, das auch schlaflose Nächte bereitet habe
Der ehemalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen selbst sagte NDR Schleswig-Holstein, das Amt habe ihn sehr berührt, aber auch belastet und manchmal zu schlaflosen Nächten geführt. Daher, und auch aus Altersgründen, habe er für sich entschieden, das Amt nicht weiterzuführen. Carstensen ist 75 Jahre alt. Es gebe noch immer einen verdeckten Antisemitismus im Land, sagte Carstensen. Er hoffe, dass es dem Nachfolger gelingt, guten Kontakt zu den jüdischen Gemeinden aufzubauen und dafür zu sorgen, dass jüdisches Leben in Schleswig-Holstein als selbstverständlich angesehen wird.