Abschied aus der Landespolitik: Klaus Schlie sagt Tschüs
Wenn am kommenden Dienstag der neue Landtag erstmals zusammenkommt, ist für ihn Schluss: Klaus Schlie von der CDU. Zehn Jahre stand er als Präsident an der Spitze des Landesparlaments. Nun gibt er sein Amt ab und zieht sich aus der Landespolitik zurück.
Es sei schon ein tiefer Einschnitt nach so vielen Jahren, sagt Schlie. Der CDU-Politiker betont aber, er habe diesen Zeitpunkt selbst gewählt. Von seinem Landtag spricht er nicht ohne Stolz: "Wir sind ein so handlungsfähiges und wirklich starkes Parlament." Es seien viele Dinge gemeinsam auf den Weg gebracht worden. "Wir haben dann, wenn es drauf ankam, auch Dinge tatsächlich gemeinsam entschieden. Während der Corona-Pandemie ist das ja deutlich geworden", sagt Schlie.
Streitbarer, aber geschätzter Politiker
Für die Zukunft würde der CDU-Politiker sich wünschen, dass der Landtag einen neuen Anlauf unternimmt, den Gottesbezug doch noch in der Verfassung zu verankern. Dies war 2016 war an einer Stimme gescheitert. "Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man solch einen Wertebezug auch in der Politik wirklich verankert, in der Verfassung", meint Schlie.
Klaus Schlie, der in seiner politischen Laufbahn auch Innenminister und Staatssekretär war, war ein streitbarer Politiker, an dem sich immer wieder politische Gegner, aber auch Parteifreunde gerieben haben. Thomas Losse-Müller, Fraktionschef und wohl künftiger Oppositionsführer der SPD, sagt, trotz gelegentlicher Differenzen habe man Schlies Arbeit geschätzt. Für die Zukunft wünsche man ihm Gesundheit und Freude an den Aufgaben, die jetzt kämen.
Kristina Herbst soll Nachfolge antreten
Klaus Schlie, der sich gerade von einer Krebserkrankung erholt hat, will sich in seinem Heimatkreis Herzogtum Lauenburg künftig verstärkt ehrenamtlich engagieren. Seine Nachfolgerin soll die bisherige Staatssekretärin für Inneres, Kristina Herbst von der CDU werden. Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in der konstituierenden Sitzung des Schleswig-Holsteinischer Landtag am 7. Juni gewählt.