Eine Person kocht Heroin in einem Löffel auf. © dpa-Bildfunk Foto: Boris Roessler

Zahl der Drogentoten in Niedersachsen 2021 gestiegen

Stand: 21.07.2022 20:57 Uhr

Die Zahl der Drogentoten in Niedersachsen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt starben 86 Menschen an Drogenmissbrauch. Im Jahr zuvor waren es 80.

Das teilte die Landesstelle für Suchtfragen unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts am Donnerstag in Hannover mit. Bundesweit starben demzufolge im vergangenen Jahr 1.826 Menschen infolge von Drogenkonsum.

Heroin eine der häufigsten Todesursachen

Etwa 70 Prozent der Drogentoten in Deutschland seien unter 45 Jahre alt. Häufigste Todesursache sei der übermäßige Konsum von Heroin und anderen Opioiden. "Auch aus diesem Grund ist eine flächendeckende Behandlung mit ärztlich verordneten Ersatzmedikamenten notwendig. Diese Substitutionsbehandlung muss unbedingt sichergestellt werden", forderte der Geschäftsführer der Landesstelle, Michael Cuypers.

Immer weniger Ärzte behandeln die Sucht

Die Suche nach einem solchen Substitutionsplatz sei aber zunehmend schwierig, weil immer weniger Ärztinnen und Ärzte bereit seien, diese Behandlung zu übernehmen. Für eine erfolgreiche Therapie sei zudem eine psychosoziale Betreuung nötig - auch diese vom Land Niedersachsen geförderten Angebote müssten langfristig abgesichert werden, so die Forderung.

Weitere Informationen
Das Kontrollteam des Zolls an der A30 (v.l.): Hundeführer Gerhard Weiß mit Rauschgiftspürhund Raptor, Zollbeamter Hermann Herzog, Zollbeamtin Christina Gerwing. © NDR/Johann Ahrends
ARD Mediathek

Kokain im Kofferraum? Die Jagd nach Drogenschmugglern

Hermann Herzog vom Hauptzollamt Osnabrück kennt alle Hohlräume in Autos. Immer wieder wird dort Rauschgift versteckt. (11.10.2021) Video

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.07.2022 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Sucht

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Hände halten ein Smartphone vor einem Laptop. Auf den Bildschirmen befinden sich abstrakte Codes. © photocase.de Foto: przemekklos

Cybercrime: Mutmaßliches Netzwerk von SMS-Betrügern aufgedeckt

Die Behörden in Osnabrück ermitteln gegen sechs Beteiligte. Sie sollen bundesweit Daten von Bankkunden ausgespäht haben. mehr