Ein Baggerschiff fährt auf der Weser vor dem Containerterminal in Bremerhaven. © picture alliance / dpa | Ingo Wagner Foto: Ingo Wagner

Weservertiefung: Gegner sammeln Unterschriften für Petition

Stand: 14.03.2023 11:44 Uhr

Rund 100 Gegner einer erneuten Weservertiefung haben sich am Montag in Nordenham (Landkreis Wesermarsch) getroffen. Unter anderem wollen sie eine Petition gegen das Vorhaben starten.

Die Petition soll bis zum Sommer an den Niedersächsischen Landtag auf den Weg gebracht werden. Mit ihr soll erreicht werden, dass das Land Niedersachsen den geplanten Vertiefungen der Außenweser nicht zustimmt. Die Menschen sorgen sich wegen der möglichen Folgen. Durch den Klimawandel sei man in der Wesermarsch gleich von drei Seiten vom steigenden Meeresspiegel bedroht, heißt es in der Petition. Ein weiteres Ziel des Informationsabends war es, mehr über die Umweltfolgen an der Elbe zu erfahren, die gerade vertieft wurde. Seitdem haben Schlick- und Umweltprobleme dort dramatisch zugenommen.

VIDEO: Hamburger Elbvertiefung und die Folgen für Niedersachsen (4 Min)

"Weservertiefung birgt negative Folgen für Umwelt"

Die Deiche seien gefährdet, wenn die Fahrrinne immer weiter ausgebaggert werde, so die Gegnerinnen und Gegner des Ausbaus. Für die Landwirte sei es außerdem nicht mehr möglich, ihr Vieh aus den Gräben zu tränken, weil diese dann immer mehr versalzen. Wenn das Nordseewasser immer weiter in den Fluss vordringe, verschwänden zudem die Süßwasserfische aus der Weser. Und nicht zuletzt leide auch der Tourismus, wenn die Strände und Ausflughäfen mehr und mehr verschlickten.

Ökologische Grenzen seien bereits überschritten worden

Auf die möglichen ökologischen Folgen machte Beatrice Claus von der Umweltschutz-Organisation World Wide Fund For Nature (WWF) anhand der Flussmündungen von Ems und Elbe aufmerksam. Die Ems sei durch den Schlick biologisch praktisch tot, der Elbmündung drohe ein ähnliches Schicksal, sagte Claus. An beiden Flüssen seien die ökologischen Grenzen für den Ausbau des Schiffsverkehrs überschritten worden, so die WWF-Vertreterin.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 14.03.2023 | 08:30 Uhr

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