Verfassungsschutz: Corona-Leugner radikalisieren sich im Web
Ein riesiges Angebot an Verschwörungsmythen und rechtsextremer Propaganda im Internet bereiten dem Verfassungsschutz in Niedersachsen "große Sorge".
Die Behörde beobachte eine zunehmende Gewaltbereitschaft und Radikalisierung von Corona-Leugnern und Rechtsextremen. Im Netz radikalisierten sich Menschen angesichts des Angebots schneller, teilte die Behörde auf Anfrage mit. Die Anonymität beschleunige den Austausch mit Gleichgesinnten. Bei jüngsten Protesten seien sogenannte Querdenker, angestachelt durch Verschwörungsmythen, immer gewaltbereiter aufgetreten. Ein Grund sei, dass Veranstalter von Anti-Corona-Demos die Maskenpflicht zunehmend vorsätzlich ignorierten. So steige das Konfliktpotenzial und es gebe mehr Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Die Querdenker-Demos zögen zudem gewaltbereite Rechtsextremisten an.
Anhänger bilden "kurzlebige Gruppierungen"
Durch die Internetkontakte bilden sich dem Verfassungsschutz zufolge "kurzlebige und ständig wechselnde Gruppierungen". Ein Beispiel dafür sei die "Gruppe S.", die derzeit in Stuttgart wegen Rechtsterrorismus vor Gericht steht. Rechtsextreme Parteien profitierten von dieser Entwicklung nicht, wie es weiter hieß. Die Radikalisierung von Menschen im Internet und daraus entspringende rechtsextremistische Gewalttaten seien momentan eine der größten Herausforderungen für die Sicherheitsbehörden, so die Verfassungsschützer.
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