Verbrenner-Verbot kann kommen - VW fühlt sich gut gerüstet
Die VW-Spitze hält Europas größte Autogruppe im Kern schon jetzt für das geplante Verbrenner-Verbot ab dem Jahr 2035 gerüstet.
Ein solcher Schritt müsse Volkswagen "keine Angst machen", sagte Konzernchef Herbert Diess am Dienstag bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg. "Es kann kommen - wir sind am besten vorbereitet", meinte er. Der Manager verwies auf die bereits angebotenen und noch geplanten Elektromodelle sowie die Strategien für eine eigene Batteriezellfertigung und mehr eigene Software.
Streit innerhalb der Bundesregierung
Am Dienstag hatte sich die Bundesregierung allerdings für Verbrenner eine Hintertür offen gelassen. Man verständigte sich darauf, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 neu zugelassen werden können, wenn sie nachweislich nur mit klimafreundlichen synthethischen E-Fuels betrieben werden. Zuvor hatte es Streit innerhalb der Bundesregierung über die Position Deutschlands während der laufenden EU-Verhandlungen zum Verbrenner-Aus ab 2035 gegeben. Ein Weiterbetrieb unter bestimmten Bedingungen über 2035 hinaus war eine zentrale Forderung der FDP.
Cavallo: "Elektromobilität gehört die Zukunft"
VW-Betriebsratschefin und Aufsichtsrätin Daniela Cavallo findet ein Festhalten an jeglichen neuen Verbrennern mittelfristig ebenso wenig sinnvoll - selbst wenn diese mit klimafreundlicherem Synthetik-Sprit laufen. "Der Elektromobilität gehört die Zukunft", sagte sie. Damit nahm Cavallo vor allem Bezug auf Forderungen der FDP, zumindest mit sogenannten E-Fuels betriebene Fahrzeuge in Europa auch über die Mitte des nächsten Jahrzehnts hinaus weiterhin neu zuzulassen.
Diess: "Tesla schwächelt"
Herbert Diess glaubt, den US-Erzrivalen Tesla bald einholen zu können. Die Firma von Elon Musk bleibe größter Konkurrent - doch man sehe etwa an der Komplexität der neuen Fabriken in Grünheide bei Berlin und Austin (USA), dass nicht alles von selbst laufe. "Tesla schwächelt", so Diess. "Diese Chance müssen wir nutzen und schnell aufholen - 2025 können wir in Führung gehen."