Tierschutz-Beauftragte: Keine Tiere an Weihnachten verschenken
Die niedersächsische Tierschutzbeauftragte Michaela Dämmrich hat davor gewarnt, zu Weihnachten spontan Tiere zu verschenken. Die Entscheidung, ein Tier zu halten, müsse wohlüberlegt sein.
Sie sollte deshalb mit allen Familienmitgliedern gemeinsam gefällt werden. "Tiere sind mitfühlende Lebewesen und kein Spielzeug, das man verschenkt und nach Belieben in die Ecke stellen kann, wenn das Interesse erloschen ist", sagte Dämmrich am Freitag in Hannover. Wer die Verantwortung für ein Tier übernehme, müsse für Jahre oder Jahrzehnte viel Freizeit investieren. Nach anfänglicher Begeisterung der Kinder bliebe die Pflege und Versorgung oftmals als Aufgabe bei den Eltern hängen.
Urlaub auf Bauernhof als Alternative
Auch die finanzielle Belastung sei nicht unerheblich. So würden neben dem Futter Kosten für Behandlungen gegen Parasiten, für Impfungen und gegebenenfalls eine Kastration anfallen. Sei das Tier krank oder alt, könnte auf die Tierhalterinnen und Tierhalter gar ein vierstelliger Betrag zukommen. Bei wärmeliebenden exotischen Tieren müssten zudem die damit einhergehenden Energiekosten berücksichtigt werden, teilte Dämmrich mit. Als Alternative zu einem Haustier als Geschenk schlägt die Tierschutzbeauftragte einen Urlaub auf einem Bauernhof mit Streichelzoo vor: "Gutscheine für Angebote wie Lama-Wanderungen, Kuhkuscheln oder Ähnliches können ebenfalls eine gelungene Überraschung sein."
Feiertage besonders stressig für Tiere
Auch die Tierheime im Raum Hannover halten nicht viel von Tieren als Weihnachtsgeschenk und vermitteln unter anderem in Celle, Hannover und Hildesheim von Mitte Dezember bis Anfang Januar keine Tiere. So soll verhindert werden, dass die tierischen Geschenke nach Weihnachten direkt wieder abgegeben werden. Außerdem seien die Feiertage besonders stressig für die Tiere. Hunde, Katzen oder Kleintiere könnten sich in der Zeit nur schwer in das neue Zuhause eingewöhnen, sagte Anja Beschorner-Schulze vom Tierheim Hildesheim. Zudem werde so auch das Risiko minimiert, dass Tiere an Silvester verstört weglaufen. Wer einem Tier ein neues Zuhause geben möchte, kann sich über die Homepage der Tierheime weiterhin informieren oder diesen auch zwischen den Jahren direkt einen Besuch abstatten. Eine Übernahme der Tiere ist dann aber oftmals erst im kommenden Jahr möglich.