Scharnebeck: Neue Schleuse soll größere Schiffe durchlassen
Damit künftig längere Schiffe von Hamburg über das Kanalnetz nach Westdeutschland fahren können, wird in Scharnebeck eine Schleuse neben das Schiffshebewerk gebaut - für 330 Millionen Euro.
Das Schiffshebewerk in Scharnebeck bei Lüneburg ist gewissermaßen ein Nadelöhr auf dem Elbeseitenkanal. Das Hebewerk kann nur Schiffe bis zu einer bestimmten Größe aufnehmen. Aus diesem Grund soll zusätztlich zum Hebewerk eine Schleuse gebaut werden. Dadurch sollen nicht nur mehr - sondern auch längere Schiffe den Höhenunterschied von 38 Metern passieren können.
Bundesverkehrsministerium sieht Vorteile für Wirtschaft

Von dem Bau profitiert in erster Linie die Wirtschaft, wie Daniela Kluckert (FDP), Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, am Donnerstag auf einer Infoveranstaltung sagte. "Diese neue Schleuse ermöglicht längere Schiffe, ermöglicht sozusagen den neuen Standard, den die Schiffe auch brauchen, durchzusetzen. Hier wird der Hafen Hamburg verbunden mit dem weiteren Kanalnetz in Richtung Westdeutschland und das ist von enormer wirtschaftlicher Bedeutung."
Grüne betonen CO2-Einsparung durch weniger Lkw auf den Straßen
Längere Schiffe bedeuten auch mehr Platz für Container, die sonst auf dem Landweg transportiert werden müssten. So profitiere auch die Umwelt, sagte die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Julia Verlinden. "Es ist ein riesiger Vorteil, wenn es uns gelingt viel, viel Mehr von dem Güterverkehr, der im Augenblick noch über die Straße läuft auf die Wasserstraßen zu bringen." Das sei eine Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner an Straßen, wo im Moment viel Lkw-Verkehr herrsche. "Das spart dann natürlich auch extrem viel CO2", sagte Verlinden. "Also es ist ein ganz, ganz wichtiger Beitrag auch für den Klimaschutz."
Anwohner in Scharnebeck erwartet erst einmal Lärm
Für viele Anwohner soll es also mehr Ruhe geben. Für einige - die Scharnebecker - könnte es aber erst einmal lauter werden - nämlich dann, wenn die Bauarbeiten beginnen und schweres Gerät anrückt. Für Scharnebecks Samtgemeindebürgermeister Laars Gerstenkorn (CDU) überwiegen dennoch die Vorteile für die Region. "Es hat natürlich einen großen Anziehungswert für Touristen, das spüren wir dann natürlich auch hier in unseren Dörfern und Gemeinden, wenn die Leute sich hier aufhalten und das Bauwerk besuchen." Außerdem schaffe das Großprojekt viele neue Arbeitsplätze für die Region, so der Bürgermeister. Die Bauarbeiten für die Schleuse sollen nach aktuellem Stand 2025 oder 2026 beginnen und sechs Jahre dauern. Die veranschlagten Kosten betragen 330 Millionen Euro.
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