Runter vom Gas auf Autobahnen? Lies pocht auf Tempolimit
Um Energie einzusparen, kann sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen vorstellen. Der SPD-Politiker erneuerte im Landtag entsprechende Forderungen.
Dass man an jeder Ecke Strom und Gas sparen müsse, das Rasen auf der Autobahn aber weiterhin normal sein solle, sei schwer zu erklären, sagte Lies am Donnerstag im Niedersächsischen Landtag. "Auch wenn es zum Gassparen nicht beiträgt: Ich glaube, dass die Gesellschaft nicht nur bereit ist, sondern sogar verpflichtet ist, jetzt konsequent ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen", sagte der SPD-Minister.
"Kostengünstig, schnell umsetzbar, sofort wirksam"
Bereits vor knapp anderthalb Monaten hatte Lies bei der Umweltministerkonferenz in Wilhelmshaven für eine entsprechende Maßnahme geworben. Die Umweltministerinnen und -minister der Länder hatten sich Mitte Mai für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. Dies wäre "eine kostengünstige, schnell umsetzbare und sofort wirksame Maßnahme", um den Kraftstoffverbrauch und die Abhängigkeit von -importen zu verringern, hieß es in dem einstimmigen Beschluss. Eine Höhe des geforderten Tempolimits wurde nicht genannt. Lies favorisiert Tempo 130.
Keine Pläne auf Bundesebene
Die Debatte um ein Tempolimit auf Autobahnen hatte vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Das Umweltbundesamt und das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sehen großes Einsparpotenzial. Durch ein generelles Tempolimit von 100 auf Autobahnen könne bundesweit der Kraftstoffverbrauch um über drei Milliarden Liter gesenkt werden, hieß es. Auf Bundesebene gibt es allerdings bislang keine entsprechenden Pläne: Die Ampel-Koalition hatte die Forderung nach einem Tempolimit nicht in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen - vor allem wegen des Widerstands der FDP.
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