Neun-Euro-Ticket: Viel weniger Schwarzfahrer unterwegs
Seitdem es das Neun-Euro-Ticket gibt, sind in Niedersachsen viel weniger Menschen als vorher ohne gültige Fahrkarte in Bussen und Bahnen unterwegs. Gleichzeitig fahren mehr Menschen Zug als vorher.
In den Zügen der Nordwestbahn ist die Zahl der Menschen ohne gültigen Fahrschein nach Angaben des Unternehmens um zwei Drittel zurückgegangen. Auch die Deutsche Bahn verhängt derzeit eigenen Angaben zufolge weniger Geldstrafen wegen Schwarzfahrens als sonst üblich. Von den Eisenbahn-Betrieben Metronom und Erixx hieß es lediglich, dass die allermeisten Fahrgäste ein Neun-Euro-Ticket hätten. Alle vier Verkehrsunternehmen betonten, dass die Fahrscheine weiterhin wie gewohnt kontrolliert würden. Wenn die Züge allerdings überfüllt seien, wie oft an den Wochenenden, seien Kontrollen nicht immer möglich.
Mehr Menschen nutzen die Bahn als vor Corona
In der Nordwestbahn sind nach Angaben eines Sprechers an manchen Tagen teilweise doppelt so viele Menschen mit der Bahn unterwegs wie vor der Einführung des Neun-Euro-Tickets im Juni. Ein ähnliches Bild ergab auch eine Sonderauswertung von Mobilfunkdaten: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren bundesweit 42 Prozent mehr Menschen in Zügen unterwegs als im Juni vor der Corona-Pandemie. Mehrere Verkehrsanbieter, wie der Großraum-Verkehr Hannover (GVH), bestätigten eine große Nachfrage nach dem Neun-Euro-Ticket. Im Juni wurden allein in dem Verkehrsverbund der Region Hannover rund 243.000 Neun-Euro-Tickets verkauft - zusätzlich zu den Tickets, die die 140.000 Zeitkarten-Inhaberinnen und Inhaber automatisch erhalten.