Ministerpräsident: Niedersachsen bestellt kein Sputnik V
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat am Donnerstag im ZDF Morgenmagazin erklärt, keinen russischen Corona-Impfstoff zu bestellen. Einem harten Lockdown äußerte er sich erneut skeptisch gegenüber.
Angesprochen auf das Vorgehen Bayerns, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V vorzubestellen, sagte Weil: "Wir halten uns an das vereinbarte Verfahren", Niedersachsen werde kein Sputnik V bestellen. Bezogen auf Markus Söder (CSU) sagte er: "Dass das ausgerechnet derjenige Kollege macht, der ansonsten mit markigen Worten immer ein betont einheitliches Verhalten in der Pandemiebekämpfung fordert, das spricht auch für sich."
Weil: Harter Lockdown nicht nötig
Darüber hinaus sagte der Ministerpräsident, in Niedersachsen gebe es keinen Anlass für einen harten Lockdown. Die Lage in den Krankenhäusern sei entspannt. Auch der exponentielle Anstieg nach Ostern, wie ihn Experten vorausgesagt hätten, sei bislang ausgeblieben. Weil räumte aber auch ein, dass die Zahlen zur Pandemielage wegen der Osterfeiertage nur eingeschränkt aussagekräftig seien. Bei einer Umfrage von NDR Niedersachsen zum harten Lockdown auf Facebook sprachen sich rund 55 Prozent der Userinnen und User gegen einen Lockdown aus (Stand 08.04.,10 Uhr).
Weil: kein "kurzatmiger Aktionismus"
"Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihr Verhalten geändert haben. Das ist eigentlich das Entscheidende." Diese "erfreuliche Entwicklung" wolle er weiter unterstützen und die Familien nicht weiter so stark belasten. Es brauche nun eine stetige, verlässliche Politik statt "kurzatmigen Aktionismus" wie vor Ostern.
Bund und Länder kommen am Montag erneut für Beratungen zusammen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) beklagte fehlende Unterstützung insbesondere aus den SPD-geführten Bundesländern für seinen Vorschlag für eine kurzzeitige Verschärfung der Maßnahmen für zwei bis drei Wochen, die unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) befürwortet hatten.
