Ein Blatt liegt auf dem Holocaust-Mahnmal in Hannover. © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Menschen in Niedersachsen erinnern an Pogromnacht

Stand: 09.11.2021 20:36 Uhr

In vielen Gemeinden und Städten ist am Dienstag der Opfer der Nationalsozialisten gedacht worden. Am 9. November 1938 hatten Nazis Synagogen und Geschäfte zerstört.

In der Landeshauptstadt Hannover hat man eine besondere Form der Erinnerung gefunden: Hier wurden zerstörte Gotteshäuser mithilfe von VR-Brillen digital rekonstruiert und sichtbar gemacht. Die Teilnehmenden sollten so einen Eindruck davon bekommen, wie präsent und vielfältig das jüdische Leben bis dahin in Deutschland war.

Junge Menschen in Göttingen fragen: "Wo stehen wir heute?"

In Göttingen hielten mehrere Hundert Menschen am Mahnmal der zerstörten Synagoge eine Gedenkstunde ab. Die von Schülern und Studierenden organisierte Veranstaltung stand unter dem Motto "Wo stehen wir heute?". Im Anschluss gab es einen Mahngang durch die Innenstadt, um der Opfer des antisemitischen Anschlags in Halle vor zwei Jahren zu gedenken. Dazu aufgerufen hatten die Antifaschistische Linke, der Verband Jüdischer Studierender Nord und das Roma Antidiscrimination Network.

Christlich-jüdischer Gottesdienst in Lüneburg

Mit einem Gottesdienst und einer Gedenkfeier erinnerte die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lüneburg an die Morde an Millionen Jüdinnen und Juden während NS-Zeit. Zudem veranstaltet der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Lüneburg diese Woche Vorträge, Workshops und Führungen zum Thema.

Buer erinnert an jüdische Vergangenheit

In Wilhelmshaven hatten Gewerkschaften und Kirchen zu einem Gedenkgottesdienst geladen. Bei der zentralen Gedenkfeier in Osnabrück erinnerten Schüler der Domschule unter anderem mit einem Theaterstück an die Reichspogromnacht. Im Meller Ortsteil Buer trafen sich am Abend Menschen an der alten Synagoge. Buer war früher das Zentrum einer jüdischen Gemeinde.

Weitere Informationen
Brennende Synagoge in der Bergstraße in Hannover am 10. November 1938. © HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover. Foto: Wilhelm Hauschild

Angeordneter Terror in der Reichspogromnacht

Auf Geheiß der Nationalsozialisten brennen 9. November 1938 auch in Norddeutschland zig Synagogen und jüdische Geschäfte. mehr

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Aktuell | 09.11.2021 | 10:00 Uhr

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