Landessportbund: Energiekrise ist "existenzielle Bedrohung"
Sportvereine in Niedersachsen müssen wegen der steigenden Energiepreise um ihre Existenz bangen, sagt der Chef des Landessportbundes, Reinhard Rawe. Die Bedrohung sei noch größer als durch Corona.
Bei einer Videoschalte mit knapp 30 großen Vereinen habe jeder der Teilnehmenden angegeben, dass er durch die steigenden Energiepreise Zusatzkosten in sechsstelliger Höhe schultern müsse. "Wenn man die Zahlen zusammenrechnet, ist man schon bei diesen wenigen Vereinen bei Millionen-Beträgen", sagte Rawe. Er sei "fest davon überzeugt, dass die Energiekrise für die Vereine eine größere Bedrohung darstellt als die Corona-Krise".
Kommunen nutzen Hallen für Geflüchtete
Aktuell folgten mehrere große Probleme aufeinander oder doppelten sich sogar, so Vorstands-Chef Rawe: Die Pandemie habe die Vereine zahlreiche Mitglieder gekostet, gleichzeitig lasse die Energiekrise ihre Kosten enorm steigen. Und auch die Folgen des Krieges in der Ukraine haben laut Rawe Einfluss auf den Sportbetrieb: Denn nur die Hälfte der niedersächsischen Sportvereine hat seinen Angaben nach eigene Anlagen. Die übrigen 50 Prozent nutzen die Sportstätten der Kommunen. Und die würden angesichts steigender Flüchtlingszahlen und "mangels Alternativen" nun vielerorts für Geflüchtete geöffnet, so Rawe.
"Hallen nur im Notfall schließen"
Er appellierte an die Kommunen, vorher Alternativen zu prüfen und die Hallen nur im Notfall zu nutzen. "Wir machen wirklich nicht die Augen zu vor den Herausforderungen, die gerade da sind. Aber unsere herzliche Bitte, fast schon unser Hilferuf ist: Wenn wir die Sportvereine jetzt zum dritten Mal in eine Schließsituation bringen, dann ist der gesellschaftspolitische Schaden, gerade was Kinder und Jugendliche angeht, unermesslich. Das muss so weit es geht verhindert werden."