Kriminalstatistik: Weniger Einbrüche wegen Lockdowns
In Niedersachsen ist die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die am Montag in Hannover vorgestellt wurde.
Die Gesamtzahl der polizeilich registrierten Straftaten erreichte nach Angaben des Innenministeriums einen historischen Tiefstand. Erstmals lag der Wert unter einer halben Million. Das war der tiefste Stand seit 1990. Gleichzeitig gab es einen deutlichen Anstieg der häuslichen Gewalt. In der Pandemie sei die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt um etwa sieben Prozent auf 21.509 gestiegen, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius. "Diese Zahlen machen mich betroffen", betonte der SPD-Politiker.
Zahl der Einbrüche geht um 25 Prozent zurück
Nach vorläufigen Daten des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen vom vergangenen Dezember lag die Zahl der Einbrüche 2020 um rund 25 Prozent niedriger als 2019. Neben den Pandemiebeschränkungen begründete eine Sprecherin dies mit dem eingeschränkten Reiseverkehr innerhalb Europas. Ein ähnlicher Trend zeigte sich demnach auch bei Einbrüchen in Gewerbe-Immobilien und Betriebe, jedoch war der Rückgang nicht so deutlich wie bei den Wohnungseinbrüchen. Allerdings: In Phasen mit Lockerungen der Pandemiemaßnahmen wurde 2020 etwa beim Autodiebstahl ein Anstieg bis hin zum Vorjahresniveau festgestellt.
Mehr Cybercrime-Delikte
Zugenommen hat demnach vor allem die Zahl der Delikte, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. Einen Anstieg gab es dem Innenministerium zufolge bei den Cybercrime-Delikten. Mit Fake-Shops, kriminellen Spendenaufrufen und einem Anstieg bei Phishing-Mails wurden mit 42.785 Fällen (plus 24 Prozent gegenüber 2019) ein Höchstwert für Straftaten im Internet registriert. Ebenfalls zugenommen haben laut der Kriminalstatistik Angriffe auf Polizeibeamte. 2020 wurden hier 3.548 Fälle registriert, bei denen eine Polizistin oder ein Polizist Opfer einer Straftat mit dienstlichem Bezug geworden ist. Dies sind 288 Fälle, beziehungsweise neun Prozent, mehr als im Jahr 2019.
