Heizpilze im Winter: Umweltschützer wollen ein Verbot
Im Winter draußen vor dem Café unterm Heizpilz sitzen - das wollen BUND und NABU wegen der Energiekrise verbieten lassen. Die niedersächsische Landesregierung setzt dagegen auf Freiwilligkeit.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert ein Verbot von Heizstrahlern im gastronomischen Bereich. "Es gibt gute Gründe, Heizpilze in der Außengastronomie zu verbieten", sagte Oliver Powalla, beim BUND zuständig für Energiepolitik, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Heizpilze sind ihm zufolge eine "extrem ineffiziente Art zu heizen". Auch im Sinne des Klimaschutzes sollten sie nicht genutzt werden. "Den Luxus, auch bei kalten Temperaturen gemütlich warm draußen zu sitzen, können wir uns derzeit nicht leisten", so Powallas Überzeugung. Er rief dazu auf, auch im privaten Bereich auf solche Geräte zu verzichten.
NABU: Heizpilze sind klimaschädliche Energiefresser
Der Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen lehnt Heizpilze grundsätzlich ab, wie der Landesvorsitzende Holger Buschmann der NOZ sagte. Heizpilze seien Energiefresser und wegen ihres CO2-Ausstoßes klimaschädlich. Wer im Winter draußen sitzen wolle, solle sich mit Decken und Kissen wärmen.
Auch Städtetag plädiert für Verbot
Ein landesweites Verbot von Heizpilzen würde auch der Niedersächsische Städtetag (NST) begrüßen, sowohl in der Gastronomie als auch in Privathaushalten. Hauptgeschäftsführer Jan Arning begründete das gegenüber der NOZ mit dem sich abzeichnenden Gasmangel.
Energieminister: Gastronomie nicht noch mehr belasten
Niedersachsens Landesregierung zieht ein Verbot derzeit aber nicht in Betracht. "Ich halte gerade in der Gastronomie wenig von einer Vorgabe von oben herab", sagte Umwelt- und Energieminister Olaf Lies (SPD) der Zeitung. Die Gastronomie sei durch Corona bereits "schwer leidgeprüft". Hinzu komme die steigende Inflation. "Ich halte nichts davon, hier mit Verboten den Betrieben das Leben noch weiter zu erschweren und den Menschen den Winter zu vermiesen", so Lies. Im privaten Bereich allerdings "gebieten es allein schon Anstand und Vernunft, dass die Heizpilze diesen Winter bitte aus bleiben."
Althusmann glaubt an freiwilligen Verzicht
Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist nach eigenen Angaben "sicher, dass auch die Gastronomie ihren Teil dazu beitragen wird, möglichst wenig Energie zu verbrauchen, und auf Heizpilze im Außenbereich verzichtet". Die Entscheidung über ein Verbot liege bei den Kommunen, erklärte Althusmann in der NOZ. Ein weitergehendes Verbot halte er für "nicht erforderlich".
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