"Haltung zeigen": Die Internationalen Wochen gegen Rassismus
Die UN hat 1966 den 21. März als „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. Er soll an die blutige Niederschlagung einer friedlichen Demo gegen die Apartheid erinnern.
Seit 1979 finden jedes Jahr rund um diesen Tag auch die "Internationalen Wochen gegen Rassismus" statt. In Deutschland werden sie seit 2016 von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert - diesmal vom 14. bis 27. März. Das Motto lautet "Zusammen Haltung zeigen. Menschlich bleiben." Einen Überblick über die Aktionen in den verschiedenen Städten gibt die Stiftung in einem Veranstaltungskalender auf ihrer Website.
Lüneburg für ein "rassismusfreies Gemeinwesen"
Auch viele Städte in Niedersachsen nehmen wieder an den "Internationalen Wochen gegen Rassismus" teil. Unter anderem bieten die "Lüneburger Wochen gegen Rassismus" die Möglichkeit, sich bei vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen mit Ursachen und Wirkungen von Rassismus auseinanderzusetzen. Zu den Veranstaltenden gehören das Gleichstellungsbüro der Leuphana Universität Lüneburg und das Antirassismus-Referat des AStA. Sie wollen damit ein klares Zeichen setzen "für die Veränderung der Gesellschaft in ein diskriminierungsfreies und damit rassismusfreies Gemeinwesen".
Straßengalerie in Göttingen
In Göttingen hat das städtische Büro für Integration eine Ausstellung unter dem Motto "Haltung zeigen" organisiert. Bis Sonntag, 27. März, werden 20 Werke der Fotokünstlerin und Journalistin Sara Sun Hee Martischius an 20 Orten in der Göttinger Innenstadt gezeigt - als sogenannte Straßengalerie. Die Fotos zeigen unter anderem Situationen, mit denen sie selbst regelmäßig konfrontiert ist, wie sie sagt. Am Mittwoch, 23. März, findet von 16.30 bis 18.30 Uhr in Kooperation mit dem Integrationsrat ein kostenloser digitaler Dialogvortrag mit der Künstlerin statt.
Neu Wulmstorfer demonstrieren gegen Rassismus
In Neu Wulmstorf ist für den 26. März eine Demo unter dem Motto "Neu Wulmstorf zeigt Haltung". Initiatoren sind unter anderem das Netzwerk "Willkommen in Neu Wulmstorf", die Lutherkirche und die SPD. Start ist um 11 Uhr am Rathausplatz.
Online-Vortrag und Diskussion zu Antisemitismus
In Hannover beteiligt sich das Kino im Künstlerhaus an den "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Gezeigt werden Filme wie etwa "BlacKkKlansman" von Spike Lee, "Kriegerin" über eine junge Rechtsradikale in einer ostdeutschen Kleinstadt und der Film "Ivie wie Ivie" mit anschließender Diskussion. Außerdem beschäftigt sich ein Online-Vortrag der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) mit dem Thema "Zwischen Schoa-Relativierungen und Verschwörungsmythen - Antisemitismus im Kontext der Pandemie". Im Anschluss ist eine Diskussion geplant.
Workshop zum Thema Rassismus und Sprache
In Braunschweig sind Lesungen, Konzerte und Workshops geplant. Am 22. März etwa sprechen Jugendliche mit dem Braunschweiger Zeitzeugen Karl Koeppen über die Anfänge des Nationalsozialismus, Flucht und Vertreibung 1945 und wie es danach weiterging. Anschließend werde "ein Reflexionsraum für das Publikum" geöffnet, so die Veranstalter. Außerdem beschäftigt sich ein Online-Workshop mit der Frage: "Wie viel Rassismus steckt in der Sprache?" Alle Veranstaltungen gibt es auf der Internetseite der Stadt Braunschweig.
Mit Fotomontagen gegen Ausgrenzung
Die Stadtbücherei Delmenhorst bietet innerhalb ihres Medialabs eine Aktion an, bei der ein sogenannter Green Screen zum Einsatz kommt. Jugendliche können damit ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich mithilfe von selbst erstellten Fotomontagen aller Art stark gegen Ausgrenzung und Benachteiligung machen, so die Veranstalter.
