Gericht kippt Abschussgenehmigung für Friedeburger Wolf
Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat einem Widerspruch gegen die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Wolfes aus dem Friedeburger Rudel stattgegeben. Umweltminister Olaf Lies missfällt das Urteil.
Er kündigte umgehend Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg an. "Wir begründen die Ausnahmengenehmigungen bereits mit größtmöglicher Sorgfalt. Das Oldenburger Gericht verlangt hier allerdings einen noch wesentlich restriktiveren Weg, der künftige Abschüsse faktisch unmöglich machen könnte", sagte Lies zu dem Urteil. Die Beobachtung der Wölfe mit Kameras und entsprechenden Personen habe mit dem, was in der Realität umsetzbar sei, nicht mehr viel zu tun. Damit wäre es nicht sicher, dass Problemwölfe künftig überhaupt getötet werden dürfen.
Lies sieht Wolf nicht mehr im Bestand bedroht
Der Umweltminister verwies dabei auch auf die aktuelle Entwicklung der Wolfspopulation in Niedersachsen, wo mittlerweile mindestens 44 Rudel mit etwa 400 Tieren leben würden und die Population rasant wachse. "Der Wolf ist nicht nur in Niedersachsen in seinem Bestand nicht mehr bedroht. Auch das müssen wir im Blick behalten, denn die Konflikte werden in den heute schon stark betroffenen Regionen eher noch zunehmen" sagte Lies weiter.
Schäfer demonstrieren vor St. Martins-Tag
Währenddessen wollen Schäfer und weitere Weidetierhalter in ganz Deutschland nach Angaben des Landvolks Niedersachsen am 10. November erneut ein Zeichen gegen die Ausbreitung von Wölfen und die "Ignoranz der Politik" setzen. Die Aktion steht unter dem Motto "Lichter gegen das Vergessen". Die Teilnehmer würden dafür am Vorabend des St. Martins-Tages mit Kerzen in den Fenstern, Feuerschalen und Lichterketten um Weiden und Höfe für ihr Anliegen demonstrieren.