Falscher Geheimagent prellt Bückeburger Taxifahrer um 978 Euro
Ein vermeintlicher Geheimagent hat einen Taxifahrer aus Bückeburg um fast tausend Euro geprellt. Seine geheimen "Akten" entpuppten sich als Blutuntersuchungsergebnisse und Gebührenbescheide.
Der 64-jährige Berliner bestieg am Sonnabend in Bückeburg ein Taxi und ließ sich dann 425 Kilometer durch Niedersachsen bis nach Bremen und zurück nach Bückeburg fahren, teilte die Polizei in Nienburg am Dienstag mit. Gegenüber dem Taxifahrer soll sich der Mann als verdeckter Ermittler der Berliner Generalstaatsanwaltschaft ausgegeben haben. Er plane in der Bundeshauptstadt eine Durchsuchung, erklärte der Mann. Dafür sei die dienstliche Nutzung des Taxis angeordnet worden, weshalb auch die Kosten "von höchster Stelle" übernommen würden.
Achtstündige Tour durch Niedersachsen und Bremen
Nach einem Zwischenstopp in Nienstädt fuhr das Taxi weiter nach Bremen und Osterholz-Scharmbeck. Dabei musste der Fahrer während der insgesamt fast achtstündigen Tour unter anderem mehrere Autovermietungen, Autohäuser, zwei Polizeidienststellen, den Flughafen Bremen, das Funkhaus von Radio Bremen und einen privaten Fernsehsender ansteuern.
Strafverfahren wegen Betrugs und Amtsanmaßung
Zurück in Bückeburg konnte der vermeintliche Geheimagent die Fahrtkosten von 978,30 Euro nicht begleichen. Er bestand nun auf eine Rechnung, die er seiner Vorgesetzten vorlegen müsse. Auch gegenüber der herbeigerufenen Polizei wiederholte der 64-Jährige seine angebliche Mission und gewährte den Beamten Einblick in seine Akten. Diese bestanden im Wesentlichen aus Blutuntersuchungsergebnissen und Gebührenbescheiden. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der verhaltensauffällige Mann bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte polizeilich aufgefallen ist. Die Polizei leitete Strafverfahren wegen Betrugs und Amtsanmaßung ein.
