Erstmals Gift-Fallen gegen den Borkenkäfer
Die Niedersächsischen Landesforsten haben im Harz und im Solling ein Problem - Borkenkäfer. Die winzig kleinen Tierchen haben sich im vergangenen Dürre-Sommer und im darauf folgenden milden Winter extrem vermehrt. Tausende befallener Bäume wurden bereits gefällt. Die Landesforsten beziffern den Schaden auf 130 Millionen. Die Förster setzen jetzt erstmals Pestizide ein. Die weit mehr als 3.000 Gift-Fallen sind allerdings umstritten.
Den Wald retten - oder ihn aufgeben
Im vorigen Jahr sind nach Auskunft der Landesforsten drei Borkenkäfer-Generationen geschlüpft, schon zwei seien außergewöhnlich. Die Landesforsten befürchten nun, dass sich die Larven auch in diesem Jahr wieder explosionsartig vermehren könnten, so Stefan Fenner vom Forstamt Lauterberg dem NDR. "Wir stehen im Moment vor der Wahl: Entweder den Wald retten und dafür Pflanzenschutzmittel einzusetzen - oder ihn aufzugeben", sagt Fenner.
BUND fürchtet um die Artenvielfalt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) übt Kritik an den Gift-Fallen im Wald. "Der Einsatz von Pestiziden trifft nicht nur die Borkenkäfer, sondern auch viele andere Tiere und Pflanzen. Die abnehmende Artenvielfalt in den Wäldern wird so noch verstärkt", sagt Tilman Uhlenhaut, stellvertretender BUND-Landesgeschäftsführer in Niedersachsen.
