Energiekrise: Studierende lehnen längere Weihnachtspause ab
An welchen Stellen kann das Land in der Energiekrise sparen? Bei Niedersachsens Studentinnen und Studenten regt sich Widerstand gegen eine Idee von Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU).
Thümler hatte vergangene Woche angeregt, die Weihnachtspause an den Universitäten und Hochschulen wegen steigender Preise bei Strom und Gas auf vier Wochen zu verlängern. Dieser Vorschlag kommt bei den Studentenvertretungen nicht gut an. Der AStA der Universität Göttingen hält Thümlers Vorschlag für nicht durchdacht. Der Wissenschaftsminister lasse ungeklärt, wie die fehlende Lehre nachgeholt und wie mit Pflichtpraktika und Prüfungsfristen umgegangen werden soll. Thümler ziehe sich aus der Affäre, indem er von "größtmöglicher Freiheit" für die Hochschulen in der Umsetzung des Vorschlags spreche, sagte ein AStA-Sprecher dem NDR in Niedersachsen.
Energiekosten nicht auf Studierende abwälzen
Die Studentenvertretung der TU Braunschweig fordert, Universitäten so lange wie möglich offen zu halten. Die allgemeinen Energiekosten dürften nicht auf die Studentinnen und Studenten abgewälzt werden, sagte deren Vorsitzender Luca Kienel dem NDR in Niedersachsen. Wenn die Unis länger geschlossen blieben, müssten Studierende zu Hause auf eigene Kosten mehr heizen. Pippa Schneider, eine Sprecherin der Landes-Asten-Konferenz, fordert, dass das Land Universitäten beim Energiesparen nicht allein lässt.
Thümler: Kältere Jahreszeit überbrücken
Wissenschaftsminister Thümler hatte den Vorschlag eigenen Angaben zufolge aus einer Besprechung mit den Hochschulpräsidenten mitgebracht. Durch eine verlängerte Weihnachtspause könne die kältere Jahreszeit überbrückt und die Heizleistung gedrosselt werden. Von einem weiteren Semester in Abwesenheit hält er indes nicht. Man habe in den vergangenen vier Semestern gelernt, dass fehlender Präsenzbetrieb eine hohe Belastung für die Studierenden darstelle, so Thümler. Angesichts einer weiteren Corona-Welle und der Energiekrise bleibe man allerdings im Krisenmodus.
