Corona: Schulträger rufen Förderung für Luftfilter kaum ab
In Niedersachsen sind Gelder zum Einbau von Luftreinigern in Schulen und Kitas bei weitem nicht ausgeschöpft worden. Laut Kultusministerium wurden von 30 Millionen Euro lediglich 5,6 Millionen Euro abgerufen.
Hintergrund ist möglicherweise die knappe Zeitspanne, in der Anträge gestellt werden konnten. Dies war nur zwischen dem 11. November 2021 und dem 15. Februar 2022 möglich. Der Bund hatte 19 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, das Land weitere elf Millionen. Bereits im Herbst hatten die Linke und die FDP die schleppende Umsetzung des Bundesprogramms in Niedersachsen kritisiert. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) lasse Millionenbeträge liegen und blockiere den Einbau der Filter, bemängelten die beiden Oppositionsparteien.
Ministerium verweist auf Landesprogramm
Ein Sprecher des Kultusministers wies die Kritik zurück: Schon vor dem Start des Bund-Länder-Förderprogramms hätten die Schulträger verschiedene Landesprogramme nutzen können - unter bestimmten Voraussetzungen auch zum Einbau mobiler Luftfiltergeräte. So sei bereits im Herbst 2020 das Landesprogramm "Schutzausstattung für Schulen" aufgelegt worden. Dabei wurden dem Sprecher zufolge unter anderem für eine Million Euro mobile Luftfilteranlagen in baulich schwierigen Klassenzimmern aufgestellt. Dieses Programm sei nahezu ausgeschöpft.
Automatisierte Fensterlüftungen werden gefördert
Das Programm wurde dem Ministerium zufolge 2021 neu aufgelegt - gefördert werden dem Sprecher zufolge unter anderem automatisierte Fensterlüftungen für Klassenräume der Schuljahrgänge 1 bis 6. In diesem Fall übernehme das Land 80 Prozent, die Schulträger 20 Prozent der Kosten. Tonne hatte vor allem am Anfang der Corona-Zeit mit Verweis auf wissenschaftliche Erkenntnisse mehrfach betont, dass das Öffnen der Fenster und Stoßlüften effektiver sei als das Aufstellen von Luftfilter-Geräten in Klassenräumen.
