Corona: Niedersachsen will an Osterfeiertagen weiter impfen
Nach einem schleppenden Start bei den Corona-Impfungen hat Niedersachsen an Tempo zugelegt - und belegt nicht mehr den bundesweit letzten Platz. Die Impfzentren sollen auch an Ostern arbeiten.
"Wir haben die kommunalen Impfzentren angewiesen und darum gebeten, auch über die Feiertage weiter zu impfen", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Einige Zentren hätten dem Ministerium mitgeteilt, dass sie schauen müssten, wie sie das personell hinbekommen. Engpässe seien bislang aber nicht gemeldet worden.
Zuletzt 32.000 Impfungen pro Tag in Niedersachsen
Wie viele Menschen über die Osterfeiertage gegen das Coronavirus geimpft werden können, hängt laut Ministerium am Ende aber nach wie vor von der Menge des verfügbaren Impfstoffs ab. Deshalb lasse sich auch die genaue Kapazität an den Feiertagen noch nicht beziffern. Grundsätzlich könnten in den Impfzentren bis zu 240.000 Dosen pro Woche verimpft werden. Diese Spitzenlast sei bislang aber nicht erreicht worden, weil im ersten Quartal zu wenig Impfstoff vorhanden war. Zuletzt haben die 50 Impfzentren im Land rund 32.000 Impfungen pro Tag verabreicht. Nach Ostern sollen auch Hausärzte beim Impfen mit einsteigen. Für das zweite Quartal haben die Impfstoff-Hersteller deutlich größere Liefermengen zugesagt.
9,2 Prozent der Bevölkerung sind geimpft
Mittlerweile sind hierzulande 9,2 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft - also fast jede zehnte Person. Damit liegt Niedersachsen mittlerweile vor Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Mit einer Impfquote von 11,4 Prozent ist derzeit das Saarland im bundesweiten Vergleich Spitzenreiter. Bei den Zweitimpfungen liegt Niedersachsen mit einem Anteil von 4,2 Prozent im bundesweiten Durchschnitt.
Einzelhändler sehen in Impfungen entscheidende Lösung
Die Einzelhändler in Niedersachsen sehen in den Impfungen den entscheidenden Faktor, damit Geschäfte wieder öffnen können. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack, kritisierte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" einen zu langsamen Impffortschritt in Niedersachsen. "Wir kommen beim Impfen nicht richtig vorwärts, da müssen wir schneller und besser werden." Schnelltest-Konzepte für das Einkaufen in Innenstädten, wie sie nach Ostern in einigen Modellregionen eingeführt werden sollen, seien bestenfalls "für einzelne Regionen eine Option".
