Corona-Lockerungen: Weil zieht Vergleich zu Genesis-Konzert
Niedersachsens Ministerpräsident Weil (SPD) ist ein scharfer Kritiker des geplanten Bundesinfektionsschutzgesetzes. Es biete zu wenig Möglichkeiten, bei hohen Corona-Infektionszahlen einzuschreiten.
"Wir sind zum Glück in einer Situation, in der wir tatsächlich lockern können", sagte Stephan Weil am Freitag im Gespräch mit NDR Info. Dennoch halte er eine Verlängerung der Schutzmaßnahmen in Niedersachsen für wichtig. Am Donnerstagabend habe es etwa in Hannover ein Genesis-Konzert mit 9.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gegeben - mit Maskenpflicht und 2G-Plus-Regelung. Nach dem neuen Infektionsschutzgesetz wären es, so Weil, 12.000 Menschen ohne Maske und ohne jeden Test gewesen. "Jeder von uns kann sich ausmalen, was das hätte für Konsequenzen haben können", sagte der Landeschef weiter.
"Sollten nicht in drittes Corona-Jahr gehen, ohne gelernt zu haben"
Er sei nicht in Sorge, dass unmittelbar eine Überlastung des Gesundheitssystems anstehe, so Weil im NDR Interview. Das Land müsse aber auch immer wieder darauf schauen, dass die kritische Infrastruktur nicht durch Personalausfälle tangiert werde. "Deswegen glaube ich, dass wir vorsichtig bleiben müssen." Um von den Corona-Maßnahmen wegzukommen, sei ein höherer Impfschutz in unserer Gesellschaft nötig. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien sich einig, dass die Probleme bei der aktuellen Impfquote zurückkehrten. Für eine solche Situation reiche das, was im Infektionsschutzgesetz vorgesehen sei, nicht aus. "Wir sollten nach zwei Jahren Corona nicht in ein drittes gehen, ohne daraus gelernt zu haben", sagte Weil.s
