Beschäftigte der Behindertenhilfe streiken in Hannover
Mehrere Tausend Beschäftigte aus Bereichen der sozialen Arbeit sind in dieser Woche dem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. Am Donnerstag streikten Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst.
Rund 150 Teilnehmende versammelten sich bei einer zentralen Kundgebung in Hannover, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di mitteilte. An der Veranstaltung nahmen demnach Beschäftigte der Behindertenhilfe aus ganz Niedersachsen und Bremen teil. Die Streikenden versammelten sich vor dem Gebäude des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) in Hannover. Dort übergab ver.di-Landesleiter Detlef Ahting ein goldenes Paar Turnschuhe an den KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast. Damit wolle die Gewerkschaft die Arbeitgebenden zu Tempo in den Verhandlungen aufrufen.
Ver.di will Druck auf Arbeitgeber erhöhen
In den vergangenen Tagen hatten bereits Angestellte in der Sozialarbeit sowie Kita-Personal gestreikt. Diese Streiks fanden verteilt über Niedersachsen und Bremen statt. Ver.di will mit den bundesweiten Streiks laut eigener Aussage den Druck auf die kommunalen Arbeitgebenden erhöhen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem mehr Fachpersonal, Entlastungstage und mehr Geld für die Beschäftigten: Erzieherinnen, Erzieher und Sozialarbeitende sollten in den Gehaltstabellen eine Stufe hochrutschen - also grundsätzlich besser bezahlt werden. Zudem verlangen die Beschäftigten bessere Pausen-Regeln, mehr Zeit zur Vor- und Nachbereitung in der Gruppe und zusätzliche freie Tage.
Am 16. und 17. Mai findet in Potsdam die dritte Runde der laufenden Tarifverhandlungen statt. Beim jüngsten Treffen wurde kein Ergebnis erzielt. In der Branche arbeiten bundesweit rund 330.000 Beschäftigte.
