Baustoffbranche setzt auf faire Löhne und Mitbestimmung
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie haben am Dienstag in Hannover eine "Sozial-Charta" unterzeichnet.
Die Industriegewerkschaft und der Rohstoffverband wollen künfig beim Wohnungs-, Straßen- und Brückenbau auf "sozialen Sand" und "fairen Kies" setzen. Der Vertrag regele faire Tariflöhne und mehr Mitbestimmung in der Baustoffbranche. "Vom Arbeitsschutz bis zur Bezahlung - für die Gewinnung von Sand, Kies & Co. gibt es jetzt einen Branchen-Deal mit sozialem und ökologischem Akzent", sagte IG BAU-Landeschef Eckhard Stoermer. Alle Gewerke bis zu den Kaufleuten im Büro würden von der Verabredung profitieren.
Branche will mit "Sozial-Charta" CO2-Emissionen einsparen
Die Vertragsunterzeichner betonten zudem den ökologischen Aspekt. "Ziel ist es, Baumaterial - wie die Steine für den Wohnungsbau zum Beispiel - grüner zu machen", sagte Nico Steudel, Landesvorsitzender des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie. CO2-Emissionen sollen reduziert werden, zudem soll das Thema Recycling auf dem Bau vorangebracht werden. Für ein Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 120 Quadratmetern würden für Fundament, Wände, Betondecken und Dachpfannen rund 355 Tonnen Sand, Kies, Ton oder Naturstein benötigt. "Allein in Niedersachsen werden aktuell rund 40 Millionen Tonnen Sand und Kies pro Jahr gewonnen", so Steudel.
