Ausbau der Solarenergie kommt voran - aber zu langsam
Der Ausbau der Solarenergie in Niedersachsen ist etwas schneller vorangekommen. In 2021 wurden rund 7.600 Photovoltaik-Anlagen mehr gebaut als im Jahr davor.
Insgesamt kamen laut Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) im vergangenen Jahr rund 25.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 455 Megawatt dazu. Am stärksten voran geht es demnach in den westlichen Landkreisen, zum Beispiel im Emsland, in Osnabrück, Cloppenburg oder Vechta. Ein Grund: Hier würden viele landwirtschaftliche Gebäude für Solaranlagen genutzt, berichtet die KEAN. Insgesamt seien jetzt auf Niedersachsens Dächern und auf weiteren Flächen rund 5.100 Megawatt an Sonnenkraft installiert.
Turbo beim Solaranlagen-Bau nötig
Trotzdem: Niedersachsen liege damit weit weg von seinen gesteckten Zielen, bemängelt die Agentur. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sollen in Niedersachsen bis 2040 knapp 50 Gigawatt Photovoltaik auf Dachflächen installiert sein. Das bedeute eine Verzehnfachung gegenüber der in den letzten 20 Jahren installierten Leistung in nur 18 Jahren, sagte KEAN-Geschäftsführer Lothal Nolte: "Dafür ist ein Turbo bei allen Beteiligten notwendig."
Privathaushalte legen vor, Firmen schwächeln
Vor allem das Bestücken großer Dachflächen auf Firmengeländen und öffentlichen Gebäuden komme nicht schnell genug vorans, so Nolte. Die Grünen hatten zuletzt fehlende Solaranlagen auf Landesimmobilien kritisiert. Niedersachsens Privathaushalte stehen demnach weit besser dar: Mehr als die Hälfte der neu installierten Leistung entfalle laut Energieagentur KEAN auf kleinere Anlagen, die maximal 30 Kilowatt erzeugen. In den weitaus meisten Fällen seien diese von privaten Haushalten aufgestellt worden.
