75 Jahre Landvolk: Verband sieht sich vor großen Aufgaben
Das Landvolk Niedersachsen feiert in diesen Tagen sein 75-jähriges Bestehen. Zum Geburtstag gibt es Glückwünsche - aber auch Kritik. Es mangelt auch nicht an Aufgaben für die Zukunft.
Der Festakt zum 75. Jahrestag der Gründung wurde wegen der Pandemie zwar auf den Herbst verschoben, die Glückwünsche kommen aber schon jetzt. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) gratulierte: 75 Jahre Landvolk, das seien Einsatz und Engagement für die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und seine Menschen. Die Ministerin wünscht sich allerdings mehr Frauen in dem Verband.
Umweltverbände gratulieren - und mahnen
Glückwünsche schicken auch die beiden großen Umweltverbände BUND und Nabu - der Nabu wird in diesem Jahr ebenfalls 75 Jahre alt. Landesvorsitzender Holger Buschmann mahnte zum gemeinsamen Geburtstag: Es gebe viel zu tun. So gelte es die gemeinsame Naturschutzvereinbarung "Niedersächsischer Weg", die von Ministerien und Verbänden ausgehandelt wurde, weiterzuentwickeln. Durchaus kritische Worte findet die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Der Vorsitzende Ottmar Ilchmann sagte, das Landvolk habe sich lange gesellschaftlichen Anforderungen verweigert. Mittlerweile suche man aber vermehrt den Dialog, auch mit ihnen.
Wiedervernässung der Moore große Herausforderung
Der niedersächsische Landesbauernverband wurde am 18. Februar 1947 in Hannover gegründet. Er ist als Interessenvertretung für Landwirtinnen und Landwirte sowie für die Menschen im ländlichen Raum gedacht. Und die stehen vor einem Strukturwandel, nicht nur in der Tierhaltung. Der Vorsitzende Holger Hennies kündigte an, vor allem die anstehende Renaturierung niedersächsischer Moore intensiv zu begleiten. Mit der Maßnahme soll der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid gebremst werden. Die Folgen der Wiedervernässung für die Menschen, die in den Moorgebieten leben und arbeiten, würden aber unterschätzt. "Das hat die Dimension des Kohleausstiegs", warnte Hennies.
