1,4 Millionen Euro für Moorschutz in der Landwirtschaft
Das Land Niedersachsen will Forschungsvorhaben zur künftigen landwirtschaftlichen Nutzung von Moorflächen fördern. So soll weniger klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt werden.
1,4 Millionen Euro will die Landesregierung dafür bereitstellen. Es soll unter anderem geklärt werden, wie Landwirte ihre Böden klimaschonender bewirtschaften können und welche Folgen dies für die Höfe und die regionale Wirtschaft hat, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Montag mitteilte. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Montag in Oldenburg an den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Gerhard Schwetje. Die Studien dazu sollen sich auf Dauergrünland für Milchkühe in der Geestniederung im Landkreis Cuxhaven, im Gnarrenburger Moor (Landkreis Rotenburg) und im Ipweger Moor (Landkreis Wesermarsch) konzentrieren. Dort werden vornehmlich Milchkühe gehalten.
Nassere Moore könnten in Dürrejahren Erträge sichern
Weil intakte Moorböden viel Kohlenstoff binden, sind sie wichtig für den Klimaschutz. Auf der anderen Seite gelangt viel CO2 in die Atmosphäre, wenn ein Moor entwässert wird. Daher sollen unter anderem die Wasserstände im Moor durch Stauwehre und Grabensysteme angehoben werden. Auch für den Hochwasserschutz sei ein besserer regelbarer Wasserrückhalt gut, in trockenen Jahren gäbe es zudem größere Ertragssicherheit, hieß es.
Forderung nach landeseigener Moorgesellschaft
Laut einer kürzlich geschlossenen Bund-Länder-Vereinbarung sollen bis 2030 die jährlichen Treibhaus-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Moorflächen um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesenkt werden. Dem Land zufolge gibt es in Niedersachsen etwa 366.000 Hektar Moor, von denen rund 70 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden. Der Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion Christian Meyer hatte vorgeschlagen, eine eigene Landesgesellschaft für Moorschutz zu gründen, ebenso Landvolk-Präsident Holger Hennies.