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Offshore-Windenergie: Branche drängt auf rascheren Ausbau

Stand: 16.01.2023 16:47 Uhr

Offshore-Windparks sollen in Deutschland ab dem Jahr 2030 mindestens 30 Gigawatt Strom liefern können - bisher sind es nur gut acht Gigawatt. Die Windenergie-Branche drängt auf einen rascheren Ausbau der Anlagen in Nord- und Ostsee.

Deutschland müsse das Tempo deutlich erhöhen, so das Fazit der Offshore-Windenergie-Branche auf einer Pressekonferenz am Montag in Berlin. "Für das Erreichen der Ausbauziele bis 2030 müssen in weniger als acht Jahren 22 Gigawatt auf See installiert werden", erklärten Vertreter des Maschinenbauverbands VDMA Power Systems, des Bundesverbands WindEnergie und der Stiftung Offshore-Windenergie.

"Realistische Grundlage für Umsetzung der Ausbauziele schaffen"

Im vergangenen Jahr seien lediglich Anlagen des Nordsee-Projekts "Kaskasi" mit einer Leistung von 342 Megawatt ans Netz gegangen. In Deutschland seien damit nun Geräte mit einer Leistung von insgesamt 8,1 Gigawatt auf See installiert. Das Erreichen der Ausbauziele für die Offshore-Windenergie in Deutschland von mindestens 30 Gigawatt bis 2030, zwischen 40 und 50 Gigawatt bis 2035 und mindestens 70 Gigawatt bis 2045 erfordere daher entschlossenes politisches Handeln. Ein Plan allein reiche nicht: "Wir müssen gemeinsam mit der Politik umgehend eine realistische Grundlage für die Umsetzung der Ausbauziele im Bereich Windenergie auf See für Strom und grünen Wasserstoff schaffen."

Branche verweist auf Probleme durch gestiegene Kosten

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Parchim: Tief hängende Wolken ziehen über Anlagen in einem Windpark. © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Dass 2022 nur 342 Megawatt neu hinzugekommen seien, zeige, dass eine sehr dynamische Entwicklung notwendig sei, sagte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Hermann Albers. Die Branche freue sich, dass die neue Bundesregierung "ambitionierte Ziele" gesetzt habe. Diese zeigten aber auch, dass der Zubau deutlich beschleunigt werden müsse. Die Branche sei unter anderem durch steigende Kosten unter Druck. Diese gebe es durch Lieferkettenprobleme, teurere Rohstoffe und die gestiegenen Zinskosten. Es müssten Hafenkapazitäten und Schiffe für den Ausbau der Offshore-Anlagen gesichert werden. Zudem sei zusätzliches Personal notwendig, hieß es auf der Pressekonferenz.

2021 kein einziges neues Windrad auf See installiert

Zum Jahresende 2022 waren den Angaben zufolge in Deutschland 1.539 Offshore Windräder in Betrieb. Ein Jahr zuvor waren es 1.501 Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 7,8 Gigawatt. Im Jahr 2021 war demnach kein einziges neues Offshore-Windrad dazugekommen. Die weitaus meiste deutsche Offshore-Windenergie kommt von Anlagen in der Nordsee (sieben Gigawatt).

Neue Räder mit Rotordurchmesser von bis zu 236 Metern

Windräder werden immer größer und damit leistungsfähiger. Im Schnitt hatte ein Offshore-Windrad zum Jahresende nach Branchenangaben eine Leistung von knapp 5,3 Megawatt. "Die im Jahr 2022 in Betrieb genommenen Anlagen stellen mit je neun Megawatt die bisher leistungsstärksten Offshore-Windenergieanlagen in Deutschland dar", heißt es in dem Bericht. Bei den bis 2025 geplanten Anlagen liege die Durchschnittsleistung bei über elf Megawatt. Neue Räder erreichen demnach eine Höhe von bis zu 145 Metern bis zur Nabe und einen Rotordurchmesser von bis zu 236 Metern. Mit den aktuell zur Ausschreibung vorgesehenen Flächen könnte das Ausbauziel für 2030 der Analyse zufolge erreicht werden, die Ziele für 2035 und 2045 jedoch noch nicht.

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 16.01.2023 | 14:00 Uhr

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