Angst vor Übertourismus - Wem gehört die Küste?
Des einen Freud ist des anderen Leid: Der Besucher-Boom an Nord- und Ostseeküste freut die Tourismusbranche, treibt aber auch vielen Einheimischen und Urlaubenden Sorgenfalten auf die Stirn. In der TV-Dokumentation "45 Min - Wem gehört die Küste?" (am Montag um 22 Uhr im NDR Fernsehen) sowie in einer Hörfunkserie auf NDR Info (Montag bis Freitag) geht es um die Frage, wann das Limit erreicht, wann das Maß voll ist.
Besucher-Plus von 40 bis 50 Prozent
Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der Feriengäste an Nord- und Ostsee um fast 40 Prozent auf insgesamt 16 Millionen pro Jahr an, wie Zahlen der Statistischen Landesämter zeigen. Während der Corona-Pandemie kamen zwar etwas weniger Besucher, doch das scheint nur ein vorübergehendes Tief gewesen zu sein, wie die Gäste-Entwicklung in der Ferienhochburg Timmendorfer Strand in der Lübecker Bucht zeigt: Vor Pandemie-Beginn hatte der Tourismus dort innerhalb von sechs Jahren ein Besucher-Plus von 50 Prozent verzeichnet.
Ringen um den richtigen Umgang mit dem Tourismus
Inzwischen liegen die Besucherzahlen in den meisten Regionen wieder fast auf Vor-Corona-Niveau - und sie könnten weiter steigen. Mittlerweile fürchten sich viele Einheimische vor einem Übertourismus, dass also die Zahl die Gäste die vorhandenen Kapazitäten übersteigt.
Eine weitere Folge sind immer höhere Immobilienpreise, sodass Einheimische verdrängt werden die "Versyltung" der Heimat droht. Auch neue Hotelbauten, der Umgang der Touristen mit der Natur oder die Einführung von Strandgebühren sorgen für Streit. Die NDR TV-Dokumentation und die Hörfunk-Serie zeigen, wie an vielen Stellen um den richtigen Umgang mit dem Tourismus gerungen wird.