Emmanuel Tjeknavorian begeistert beim Foyerkonzert in Greifswald
Emmanuel Tjeknavorian ist der neue Preisträger in Residence der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Nun ist er zum ersten Mal beim NDR Kultur Foyerkonzert on Tour in Greifswald aufgetreten.
Zwei junge Musiker auf der Bühne, sie sind versunken im gemeinsamen Spiel. Am schwarzen Steinway-Flügel sitzt der Pianist Kiron Tellian. An der Geige: Emmanuel Tjeknavorian. Er spielt das Scherzo von Brahms. Es ist nicht zu fassen, wie jung diese Musiker sind. Emmanuel Tjeknavorian ist mit 26 Jahren ein gefragter Solist an der Violine. Und obwohl der 19-jährige Kiron Tellian für dieses Konzert kurzfristig eingesprungen ist, wirken sie auf der Bühne, als hätten sie eine jahrzehntelange gemeinsame Bühnenerfahrung.
Als Preisträger in Residence wird Emmanuel Tjeknavorian im kommenden Festspiel-Sommer 24 Konzerte spielen. Als Kammermusik in unterschiedlichen Formationen aber auch große Orchesterkonzerte. Grund genug, sich den Namen zu merken. 2017 war Tjeknavorian schon Preisträger des Festivals Mecklenburg-Vorpommern. Als Residence-Künstler werden seine Auftritte nun Schwerpunkt des Festivals sein. Dabei wird er das Bundesland auch besser kennenlernen: "Ich kenne es ziemlich gut. Ich durfte hier seit 2017 an verschiedensten Orten regelmäßig spielen, sogar schon in einem Pferdstall, und hatte hier mein Debüt."
Tjeknavorian im Foyerkonzert: charmant, virtuos und einfach brillant
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern suchen immer nach aufregenden Orten. Die Straze in Greifswald ist neu im Programm. Ein Gesellschaftshaus aus dem 19. Jahrhundert, die Adresse vieler Greifswalder Vereine und Initiativen. Im vergangenen Jahr wurde sie nach umfangreicher Sanierung eröffnet. Der Theatersaal hat eine umlaufende Empore und eine große Bühne - und eine gute Akustik.
Der waschechte Wiener Tjeknavorian mit armenischen Wurzeln gewinnt sein Vorpommersches Publikum nicht nur durch sein wunderbares Spiel. Auch vor allem dadurch, dass er sein Publikum charmant um den Finger wickeln kann: "Ich spiele diese Töne hier zusammen mit Kiron. Wir plaudern und ich schau sie an. Das Publikum im Konzert ist wie das Amen im Gebet. Sie müssen uns Künstler und Künstlerinnen weiterhin unterstützen. Wir haben Ihnen wirklich sehr viel zu geben und Sie uns." Verabschiedet haben die beiden sich mit dem Rondo Brillant von Franz Schubert. Teuflisch, virtuos und einfach: brillant.
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