The Young ClassX: Jugendliche treten auf Kampnagel auf
Sie singen, musizieren und rappen: Das Musikförderprogramm The Young ClassX veranstaltet heute einen Tag lang Konzerte, Workshops und Mitmachaktionen für Jugendliche auf Kampnagel in Hamburg. Ein Probenbesuch.
Nach der Mittagspause: Draußen brennt die Sonne und drinnen, in der Aula der Max-Brauer-Schule, fangen rund 100 Jugendliche an, mit den Fingern zu schnipsen - und sofort ist man da, in der Hitze, an einem perfekten Ort, dem "Haus am See". Der Song von Peter Fox passt zum Wetter und spricht die Sprache der Jugendlichen: modern, hip, einfach lässig. Sie alle sind zur Probe gekommen, an einem Sonnabend, bei besten Freibad-, Fußball- und Grill-Temperaturen. Aber was ist das schon gegen das Abheben auf den Flügeln der Musik?
"Schwerelos": Jugendliche proben für ihr Konzert auf Kampnagel
"Wir proben heute sechs Stunden mit den Mittel- und Oberstufenchören, und morgen nochmal sechs Stunden mit den Unterstufenchören - das ist natürlich gerade für die Kleinen eine besondere Herausforderung" sagt Chorleiterin Maria Ludwig-Petersen, deren Lächeln einfach ansteckend wirkt.
Geprobt wird auch der Song "Schwerelos", ein richtiger Ohrwurm. Ludwig-Petersens Kollege Michael Zlanabitnig hat ihn letztes Jahr komponiert. "Das war so ein Pandemie-Projekt für uns, und jetzt kommt das Ganze ins Leben zurück", erzählt Zlanabitnig. "'Schwerelos' ist eins der Stücke, das wir beim Abschlusskonzert von Young Classx singen werden, gleich als Opener! Bei dem Konzert bietet Young Classx alles auf, was es hat: Chöre, Orchester, alles kommt zusammen."
Dirigierworkshop bei The Young ClassX
Maria Ludwig-Petersen dirigiert die unterschiedlichen Stimmlagen, bringt die Bässe zum Schmettern - alles für den großen Festivaltag von The Young ClassX am Sonnabend auf Kampnagel. Neben einer Open Stage und Percussion gibt es dort sogar einem Dirigier-Workshop. "Das heißt, unser Orchester kann von Jugendlichen dirigiert werden, das wird sicher sehr sehr lustig", erzählt die Chorleiterin. "Es gibt eine richtige Chorstunde, es gibt Stände zum Instrumente selber basteln - für mich ist das eigentlich mehr ein Familienfest!"
Für die jungen Schüler und Schülerinnen ist es nach den Corona-Jahren ein Schritt zurück ins echte Leben. Tahar, Zwölftklässler aus der Stadtteilschule Lurup, erzählt: "Ich habe durch Corona sehr viel Zeit zuhause verbracht. Jetzt mal wieder aus sich rauszukommen, diesen Song auf die Bühne zu bringen, dadurch ist man einfach wieder präsent." Der 18-jährige Emre von der Max-Brauer-Schule freut sich auf "die große Bühne, auf der wir auftreten werden - und natürlich auf die Ferien, die direkt danach sind!"
"Laut für die Zukunft": Song gegen den Klimawandel
Sogar ein neuer Song von Michael Zlanabitnig wird uraufgeführt, einer gegen den Klimawandel. Der Titel: "Laut für die Zukunft". Der Chorleiter glaubt an die Ansteckungskraft von Musik: "Sechs Stunden wirkt zwar viel, aber es ist am Ende des Tages gar nicht genug, weil die Leute würden gerne länger singen. Man muss sich das wirklich so vorstellen wie einen Virus, einen guten, natürlich." Der 18-jährige Wim ist davon längst angesteckt: "Musik hat mir Hoffnung gemacht, gerade in der schweren Corona-Zeit."
