Daniel Hopes Auftritt im Michel: "Diese Kirche ist ein Juwel"
Der Weltstar Daniel Hope hat sich an das Leben aus dem Geigenkoffer gewöhnt. Seinen ersten Auftritt mit Musik aus der Violingeschichte im Hamburger Michel am Donnerstag hat der Stargeiger geliebt.
"Man sagt Moin', oder?" - Die norddeutsche Begrüßung hat Daniel Hope drauf und auch musikalisch passt es zwischen Hope und Hamburg. Er ist ein Weltbummer: geboren in Südafrika, aufgewachsen in London. Heute leitet er das Zürcher Kammerorchester und eines in San Francisco. Nur im Hamburger Michel ist er noch nie gewesen.
Daniel Hope: Inspiriert von Schönheit und Klang im Michel

Es ist ungewöhnlich, weil man ein bisschen weiter weg ist vom Publikum", sagt der Stargeiger in der Hamburger Kirche. Eigentlich möge er es lieber, wenn das Publikum nah dran sein. Aber: "Der Klang hier ist hervorragend. Man denkt es nicht auf den ersten Blick, weil man so weit weg ist." Aufgrund der Wölbung im Innenraum der Kirche kommt der Klang trotz der Entfernung zum Publikum an. "Dann ist man inspiriert von dieser Schönheit. Diese Kirche ist fantastisch, sie ist ein Juwel."
Auf dem abwechslungsreichen Programm steht Musik aus der Violin- und Geigengeschichte. Reihenweise seien die Frauen früher bei Violinkonzerten umgefallen, es hatte etwas Verbotenes.
Hamburger Konzert des Geigers mit Anekdoten aus der Kindheit
Auch Daniel Hope bekam auf dem Internat einmal Ärger, weil er Violine übte, wie er am Donnerstag beim Auftritt im Michel erzählte: "Ich wollte unbedingt mit acht Jahren das Mendelsson-Violinkonzert spielen. Ich war nicht weit genug und meine Lehrer haben gesagt, 'das geht nicht, er soll bei Bach bleiben'." Er liebe zwar Bach, habe aber Felix Mendelssohn Bartholdy spielen wollen. "Also habe ich mich im Bad eingeschlossen und heimlich geübt. Ich wurde erwischt und dafür getadelt."
Er ist ein Wunderkind, ausgebildet vom großen Jehudi Menuhin. Ein Weltstar, der sich an das Leben aus dem Geigenkoffer gewöhnt hat. "Das mache ich seit meinem 15. Lebensjahr. Ich liebe das, es ist ein Privileg, Musik zu machen. Gerade, nach dieser langen Pandemie das Gefühl zu haben, aufzuwachen und Musik zu machen, ist eine große Freude."
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