NS-Angeklagte im Nürnberger Justizpalast. Vordere Reihe (v.l.nr.) Joachim von Ribbentrop, Wilhem Keitel, Heinz Kaltenbrunner. Hintere Reihe: Erich Raeder, Baldur von Schirach, Fritz Sauckel (versteckt). © IMAGO / Leemage

Plädoyers der Verteidigungen: Kaltenbrunner und Rosenberg

Sendung: NDR Retro – Aus den Nürnberger Prozessen | 10.07.1946 | 00:00 Uhr | von Elef Sossidi alias "Andreas Günther"
11 Min

Kurt Kaufmann hält das bisher kürzeste Plädoyer des Prozesses für den Angeklagten Ernst Kaltenbrunner. Dieser war im Dritten Reich Chef der Sicherheitspolizei und des SD, sowie Leiter des Reichssicherheitshauptamtes. Kaufmann versucht die Person Kaltenbrunner in die historische Gesamtsituation einzuordnen. Die Abkehr vom Christentum und das Aufkommen des Nihilismus seien nur zwei Beispiele für die Trümmern der Zeit.
Alfred Thoma hält ein Plädoyer für den Angeklagten Alfred Rosenberg. Dieser war als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete im Dritten Reich tätig. Thoma betont, dass Rosenberg nie einen verbrecherischen Antisemitismus beabsichtigte und Hitler selbst vor seinen engsten Mitarbeitern seine Gräueltaten geheim hielt. Rosenbergs Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" sei nicht Grundlage der NSDAP gewesen und beweise seine anständige Gesinnung.
Elef Sossidi alias "Andreas Günther" berichtet für den NWDR aus dem Nürnberger Gerichtssaal.

Blick auf die Anklagebank beim Nürnberger Kriegsverbrecher-Hauptprozesses am 20. November 1945 im Gerichtssaal des Justizpalastes in Nürnberg. © picture alliance/DB/dpa Foto: DB

Nürnberger Prozesse: Ein Meilenstein des Völkerrechts

Mit den Nürnberger Prozessen begann ein wichtiges Kapitel der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Ein Gespräch mit dem Historiker Norbert Frei. mehr

Sogenannte Trümmerfrauen entsorgen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Schutt mit Loren. © picture alliance / akg-images

Nachkriegszeit: Trauer, Trümmer, Teilung - und Aufbruch

Nach dem Krieg sind die deutschen Städte eine Trümmerlandschaft. Das Land wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt. mehr

Konrad Adenauer unterzeichnet das Grundgesetz am 23. Mai 1949 © dpa/picture-alliance

Die 40er-Jahre: Aus einem Land werden zwei Staaten

Der Zweite Weltkrieg in der ersten Hälfte der 40er-Jahre schreibt das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Im Nachkriegsdeutschland werden mit Bundesrepublik und DDR zwei Staaten gegründet. mehr